Berufseinsteiger des Ausbildungsjahres 2007 treffen einen guten Zeitpunkt Karriere-Start im Rekordjahr

Bayreuth - Schluss mit Schule, jetzt ist Karriere dran. Am Montag beginnt für viele junge Leute im Raum Bayreuth ein neuer Lebensabschnitt ­ sie starten in eine Berufsausbildung. Die Rahmenbedingungen auf dem Lehrstellen-Markt sind so gut wie lange nicht mehr. Von Frank Schmälzle1779 Ausbildungsstellen hat die Bayreuther Agentur für Arbeit seit Oktober 2006 gemeldet bekommen. Exakt 424 mehr als im Ausbildungsjahr zuvor. Das klingt nicht nur gut, das ist gut ­ auch wenn die Bayreuther Agentur-Chefin Brigitte Glos einschränkt. „Bei uns kommen naturgemäß nicht alle offenen Ausbildungsplätze an”, sagt sie. „Betriebe, die ihre Auszubildenden etwa unter Praktikanten oder Mitarbeiter-Kindern finden, schalten uns gar nicht ein.” Ein objektives Bild könne die Agentur also nicht zeichnen ­ wohl aber eine Trend erkennen und der ist angesichts der deutlichen Angebotssteigerung positiv.Doch auch der zweite Blick auf die Agentur-Statistik lohnt: Trotz Bewegung auf dem Lehrstellenmarkt sind im Raum Bayreuth 921 junge Leute noch auf der Suche. Die Zahl der unbesetzten Stellen, die die Agentur vermitteln kann, liegt bei 321. Junge Leute, die derzeit nach einer Ausbildungssstelle suchen, sollten nicht die Flinte ins Korn werfen, betonte Brigitte Glos in einem KURIER-Gespräch. Denn: „In diesem Jahr gibt es noch viel Spielraum.” Zu den derzeit gemeldeten unbesetzten Stellen würden weitere kommen, wenn sich Berufseinsteiger mit mehren Angeboten entschieden haben. „Meine dringende Bitte geht gerade an diese jungen Leute, sich bald zu entscheiden. Dann haben die nächsten Bewerber noch Chance auf eine Lehrstelle”, so die Agentur-Chefin. Zudem verstünden immer mehr Unternehmen, dass es wenig Sinn macht, die Ansprüche zu hoch zu schrauben und auf den idealen Auszubildenden zu warten. Brigitte Glos: „Ausbildung stellt sicher, dass der Betrieb auch morgen noch Fachkräfte hat.”Jetzt ausbilden Im Handwerk hat man dies verinnerlicht. Oberfrankenweit bilden 3375 Handwerksbetriebe ihre künftigen Facharbeiter selbst aus. Das Lehrstellenangebot, so Peter Schirmer von der Handwerkskammer, werde heuer im Vergleich zum Vorjahr um gut fünf Prozent zulegen. Mit Superlativen tun sich die Handwerker schwer ­ sie bauen auch in Sachen Ausbildung auf eine breite und gesunde Basis. „Wir haben sehr viele Klein- und Kleinstunternehmen, die einen oder zwei Auszubildende haben”, sagt Schirmer. „In der Summe leisten die eine Menge.” Tatsächlich gibt es aber auch im Handwerk Unternehmen mit beachtlichen Ausbildungskontingenten. Im Raum Bayreuth gehören die beiden Elektro- und Installationsbetriebe Schlenck und Bechert mit zusammen über 70 neuen Lehrlingen dazu.In Oberfrankens Industrie, im Handel und bei den Dienstleistungen boomt das Thema Ausbildung geradezu. „Der Zuwachs an Ausbildungsstellen ist außergewöhnlich”, erklärte der Sprecher der Industrie- und Handelskammer für Oberfranken, Peter Belina, am Freitag. „2007 wird ein Rekordjahr” ­ und dafür gibt es Gründe: Die gute Konjunkturlage treffe auf die Einsicht der Unternehmer, dass der Fachkräftemangel mehr als ein diffuses Schreckgespenst ist. Die Zahl der Schulabgänger in Oberfranken wird bis zum Jahr 2020 um 20 Prozent abnehmen. „Und es kommt noch schlimmer”, so Belina: „Bis 2035 hat Oberfranken 80\x0f000 Erwerbstätige weniger.” Damit schrumpft die Gesamtbelegschaft im Regierungsbezirk um ein Viertel. Die Region könne es sich deshalb weniger denn je leisten, dass 15 bis 20 Prozent der Schulabgänger nur bedingt ausbildungsfähig seien. Mehr Geld in die Schulen zu investieren, ist daher eine der zentralen IHK-Forderungen.Zum bayerischen Tag der Ausbildung am Montag, 3. September, werden die IHK für Oberfranken, IHK zu Coburg, die Handwerkskammer für Oberfranken und die oberfränkischen Agenturen für Arbeit Zwischenbilanz des Ausbildungsjahres 2007 ziehen. Teilnehmen am Gespräch in Bayreuth soll auch Staatssekretär Jürgen Heike vom Bayerischen Arbeitsministerium.

 
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Bayreuth - Schluss mit Schule, jetzt ist Karriere dran. Am Montag beginnt für viele junge Leute im Raum Bayreuth ein neuer Lebensabschnitt sie starten in eine Berufsausbildung. Die Rahmenbedingungen auf dem Lehrstellen-Markt sind so gut wie lange nicht mehr. Von Frank Schmälzle

Die Ersten, deren Kontingent für das Ausbildungsjahr 2007 beim KURIER vorliegt: Eberhard Pöhner GmbH Bayreuth (sechs Lehrstellen), Bechert Elektro Sanitär Klima Bayreuth (42), Schlenck Elektro Sanitär und Heizung Bayreuth (30), Burkhardt GmbH Bayreuth (13), Wedlich Servicegruppe Bayreuth (acht), Dörnhöfer Stahl- und Metallbau Kulmbach (25), Kulmbacher Brauerei (13).

1779 Ausbildungsstellen hat die Bayreuther Agentur für Arbeit seit Oktober 2006 gemeldet bekommen. Exakt 424 mehr als im Ausbildungsjahr zuvor. Das klingt nicht nur gut, das ist gut auch wenn die Bayreuther Agentur-Chefin Brigitte Glos einschränkt.

„Bei uns kommen naturgemäß nicht alle offenen Ausbildungsplätze an”, sagt sie. „Betriebe, die ihre Auszubildenden etwa unter Praktikanten oder Mitarbeiter-Kindern finden, schalten uns gar nicht ein.” Ein objektives Bild könne die Agentur also nicht zeichnen wohl aber eine Trend erkennen und der ist angesichts der deutlichen Angebotssteigerung positiv.

Doch auch der zweite Blick auf die Agentur-Statistik lohnt: Trotz Bewegung auf dem Lehrstellenmarkt sind im Raum Bayreuth 921 junge Leute noch auf der Suche. Die Zahl der unbesetzten Stellen, die die Agentur vermitteln kann, liegt bei 321. Junge Leute, die derzeit nach einer Ausbildungssstelle suchen, sollten nicht die Flinte ins Korn werfen, betonte Brigitte Glos in einem KURIER-Gespräch.

Denn: „In diesem Jahr gibt es noch viel Spielraum.” Zu den derzeit gemeldeten unbesetzten Stellen würden weitere kommen, wenn sich Berufseinsteiger mit mehren Angeboten entschieden haben. „Meine dringende Bitte geht gerade an diese jungen Leute, sich bald zu entscheiden. Dann haben die nächsten Bewerber noch Chance auf eine Lehrstelle”, so die Agentur-Chefin.

Zudem verstünden immer mehr Unternehmen, dass es wenig Sinn macht, die Ansprüche zu hoch zu schrauben und auf den idealen Auszubildenden zu warten. Brigitte Glos: „Ausbildung stellt sicher, dass der Betrieb auch morgen noch Fachkräfte hat.”

Im Handwerk hat man dies verinnerlicht. Oberfrankenweit bilden 3375 Handwerksbetriebe ihre künftigen Facharbeiter selbst aus. Das Lehrstellenangebot, so Peter Schirmer von der Handwerkskammer, werde heuer im Vergleich zum Vorjahr um gut fünf Prozent zulegen.

Mit Superlativen tun sich die Handwerker schwer sie bauen auch in Sachen Ausbildung auf eine breite und gesunde Basis. „Wir haben sehr viele Klein- und Kleinstunternehmen, die einen oder zwei Auszubildende haben”, sagt Schirmer. „In der Summe leisten die eine Menge.”

Tatsächlich gibt es aber auch im Handwerk Unternehmen mit beachtlichen Ausbildungskontingenten. Im Raum Bayreuth gehören die beiden Elektro- und Installationsbetriebe Schlenck und Bechert mit zusammen über 70 neuen Lehrlingen dazu.

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