Der Preis der Stadt wird jährlich an bis zu drei Kandidaten aus unterschiedlichen Fakultäten der Universität für herausragende Dissertationen vergeben. Die Auszeichnung ist mit 1000 Euro dotiert. In diesem Jahr wurden im Rahmen des Festaktes zum 33-jährigen Bestehen der Uni Bayreuth Materialwissenschaftler Dr. Andreas Dörnhöfer, Betriebswirtschaftlerin Dr. Chris Horbel und Chemiker Dr. Sebastian Proch von Oberbürgermeister Dr. Michael Hohl geehrt.Andreas Dörnhöfer ist 28 Jahre alt und hat 2005 an der Fakultät für Angewandte Naturwissenschaften sein Studium der Materialwissenschaften mit Auszeichnung bestanden. Am Lehrstuhl für Konstruktionslehre und CAD war er zunächst als wissenschaftlicher Assistent, seit Juni 2006 als Akademischer Rat beschäftigt. In diesem Jahr hat er seine Dissertation über „Leichtbau mit partikelverstärkten Magnesiumlegierungen – Integration von virtueller Werkstoffentwicklung und Topologie-Optimierung in den Produktentwicklungsprozess“ geschrieben. Die Untersuchungen waren Teilprojekt im Bayerischen Forschungsverbund „Metallverbunde“. Nach Ansicht von Betreuer Professor Frank Rieg wird Dörnhöfers Arbeit sowohl bei den Materialwissenschaftlern als auch bei den CAD- und Strukturoptimierungsspezialisten auf großes Interesse stoßen.Ebenfalls den Preis der Stadt Bayreuth nahm am Donnerstagabend Dr. Sebastian Proch für seine Doktorarbeit über „Katalysatordesign als Beitrag zu einer nachhaltigeren Chemie“ entgegen. Der 28-Jährige absolvierte laut Mitteilung der Uni „sein Studium der Chemie mit außergewöhnlicher Effizienz und mit in Bayreuth noch nie da gewesener Geschwindigkeit“. Dafür wurde er bereits von der Otto-Warburg-Chemie-Stiftung ausgezeichnet. Von 2004 bis 2007 promovierte Proch am Lehrstuhl Anorganische Chemie II. Die Ergebnisse seiner Doktorarbeit zur Entwicklung neuartiger Katalysatoren wurden in sieben Publikationen und einem Patent veröffentlicht. Seine Arbeit wurde mit „summa cum laude“ bewertet, wobei die zwei Gutachten und das Rigorosum die Note 0 bekamen. Trotz zahlreicher Angebote aus der Industrie hat sich der 28-Jährige für eine akademische Laufbahn entschieden und am Institut für Clusterphysik in Konstanz eine Stelle als Juniorprofessor angenommen. Studium in IrlandFür ihre mit Auszeichnung bewertete Dissertation über „Weiterempfehlungen im Tourismus – Eine theoretische und empirische Analyse einflussreicher Empfehlungsgeber touristischer Destinationen“ hat Dr. Chris Horbel den Preis der Stadt erhalten. Die gelernte Bankkauffrau hat in Bayreuth Betriebswirtschaft studiert. Neben ihrer anschließenden Mitarbeit am Lehrstuhl Dienstleistungsmanagement hat sie ein zusätzliches Studium in Dublin (Irland) absolviert. Im Mittelpunkt von Horbels Untersuchungen standen Befragungen von Touristen zu ihrem Reiseverhalten sowie der Abgabe und Nutzung von Weiterempfehlungen über Reiseziele. In der Bewertung heißt es: „Der Innovationsgrad der Arbeit ist außergewöhnlich hoch und leistet einen wertvollen Beitrag zur Schließung von Forschungslücken.“ Die 33-Jährige plant im Rahmen ihrer Habilitation an die bisherige Forschungstätigkeit anzuknüpfen. Starker Kolloid-Forscher Den Wissenschaftspreis des Universitätsvereins, der für herausragende akademische Leistungen zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses verliehen wird, geht in diesem Jahr an Dr. Alexander Wittemann (Bild). Wittemann hat seine Dissertation über die „Untersuchung der Wechselwirkung von Proteinen mit auf der Oberfläche von Polymerdispersionen aufgepfropften, dicht gepackten Polyelektrolytbürsten“ am Lehrstuhl Physikalische Chemie I verfasst. Wie die Universität mitteilt, hat der 34-Jährige wichtige Beiträge zur Kolloid- und Grenzflächenforschung erbracht. Seinen Postdoc-Aufenthalt hat der Chemiker an der Universität in Montreal (Kanada) verbracht. In seiner Habilitation wendet er sich einem neuen Thema zu: der Herstellung wohldefinierter Aggregate aus kolloidalen Partikeln. Wittemann gilt aufgrund der Leistungen in seiner Altersklasse als einer der stärksten Kolloid-Wissenschaftler Deutschlands. Der Preis des Universitätsvereins ist mit 2500 Euro dotiert.Für ihre wissenschaftlichen Leistungen und ihren wesentlichen Beitrag zum interkulturellen Dialog ist die Spanierin Rosa Miquel i Sala geehrt worden. Sie wurde mit dem Preis des Deutschen Akademischen Austauschdienstes, der mit 1000 Euro dotiert ist und jährlich an ausländische Studierende in Bayreuth für ihre besonderen Verdienste verliehen wird, ausgezeichnet. Die 24-jährige Spanierin hat im Mai den Studiengang für ausländische Juristen mit der Bestnote abgeschlossen. In ihrer Magisterarbeit ging es um das Thema „Die Verordnung über ein europäisches Verfahren für geringfügige Forderungen im System des Europäischen Zivilprozessrechts“. Bei ihrer angestrebten Promotion beschäftigt sie sich mit dem internationalen Versicherungsvertragsrecht Europas.In der Begründung für die Auszeichnung wird zudem ihr persönlicher Einsatz in der Lehre und im sozialen Bereich hervorgehoben. Sala bietet seit mehr als zwei Jahren jedes Semester eine Einführung in das spanische Recht in spanischer Sprache an. In ihrer Freizeit nimmt sie Gesangsunterricht, tritt als Solistin auf und wurde kürzlich in den Chor der Bamberger Symphoniker der Staatsphilharmonie aufgenommen. Darüber hinaus strebt sie die Aufnahme in den Bayreuther Festspielchor an. mar