Die Kirche entwarf der dänische Architekt in den 70er Jahren. Nun endlich nach mehr als 30 Jahren hat sie auch das passende und von Meisters Hand persönlich entworfene Klavier. Von außen sieht die Bagsværd-Kirche aus wie ein Industrie-Bau, erzählt Udo Schmidt-Steingraeber am Dienstag nach seiner Rückkehr nach Bayreuth. Die Vorort-Kirche in Kopenhagen ist vor allem von Innen außerordentlich. Denn Utzon gestaltete die Decke in Form von größeren und kleineren Wellen. Die bewegte Oberfläche des Sydney Opera House ist bei der Bagsværd-Kirche nach innen gestülpt. Die höchste Welle befindet sich über der Orgel – und nun auch über dem Flügel.Besondere Ansprüche hatte der Architekt, wie die Klaviermanufaktur bei der Arbeit vorgehen sollte. So waren keine industriellen Maschinen zur Fertigung erlaubt. „Das war kein Problem, aber man ist das heutzutage nicht mehr gewohnt, nur mit Handwerkzeugen zu arbeiten“, erzählt Schmidt-Steingraeber.Zum Hintergrund: Steingraeber hatte sich Anfang 2008 in dem Wettbewerb für den Flügel-Bau durchgesetzt. Dafür lieferten zahlreiche Klavierbauer ihre Instrumente in die Kirche der dänischen Hauptstadt. Im Winter vor zwei Jahren spielten Pianisten alle Klaviere zur Probe. Es sei rein nach Klaviertechnik und Klang entschiedene worden, sagt Schmidt-Steingraeber, „die anderen hätten ihn bestimmt genauso gut gebaut“.