Taschendieb Kenny Quinn verblüfft mit Ablenkung Langfinger aus Leidenschaft

Eyke Swarovsky

BAYREUTH. Mit Argusaugen beobachtet der Show-Taschendieb Kenny Quinn vom Zirkus Charles Knie die Menschen in der Innenstadt. Seine Blicke durchdringen die Leute, vor allem ihre Kleidung. Taschen, die sich verdächtig ausbeulen oder besonders nach unten gezogen werden, sind seine Ziele. Für den Kurier zeigte er sein Können.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Er sieht aus wie ein ganz normaler Mann. Graues Sakko, kariertes Hemd, die Ray-Ban-Sonnenbrille lässig auf der Nase. Dass dieser Mann ein professioneller Taschendieb ist, sieht man ihm nicht an. Und die Hände sind nicht besonders zart. Sie sind fast riesig. Da Quinn die Technik des unbemerkten Diebstahls perfekt beherrscht, wird er auch von der Polizei immer wieder eingeladen, um zu zeigen, worauf man bei Dieben achten muss und wie man sich am besten vor ihnen schützt. „Die Beamten schauen dann immer sehr sparsam, wenn ich ihnen plötzlich ihre Dienstmarke oder ihr Portemonnaie zurückgebe. Gerade die müssten vor Langfingern gefeit sein.“

Taschendiebe haben's in Bayreuth schwierig

Genau das ist es aber, was zeigt, dass jeder Mensch Opfer eines Diebstahls werden kann. Quinn läuft am Mittwochmittag durch die Maximilianstraße. Nur wenn man genau hinschaut, sieht man, wie seine Augen blitzschnell von Mensch zu Mensch wandern. Er schaut auf Jackentaschen, Umhängetaschen, beobachtet Mimik und Hände der Passanten. Dann hat er sein erstes Opfer gefunden. „Entschuldigung, ich suche eine Filiale der Deutschen Bank“, spricht er eine Frau mit seinem skandinavischen Akzent an. Sie weist ihm den Weg, wie es wohl jeder tun würde. Auffällig ist die Nähe, die er zu der Frau pflegt. Was aus der Ferne vielversprechend aussieht, erweist sich aber als Fehlversuch. Quinn konnte nicht zuschlagen. Er schlendert weiter und schaut sich um. „Da vorne der Mann an der Eisdiele hat die ganzen Taschen voll mit Sachen.“ Aber es geht zu schnell, der Mann verschwindet in der Eisdiele.

Quinn erklärt: „Professionelle Taschendiebe haben den ganzen Tag Zeit, um die Leute zu beobachten und ihnen hinterherzugehen, das macht es leichter.“ Doch in der Bayreuther Innenstadt sei es schwierig, den großen Fang zu machen. Die Maxstraße ist zu breit. Taschendiebe bevorzugen kleine Plätze, an denen viele Menschen gleichzeitig sind: Bushaltestellen, Drehtüren bei Einkaufshäusern und Supermärkte.

Den ausführlichen Bericht lesen Sie am Donnerstag in der Print-Ausgabe des Kuriers.

Bilder