Was da auf die Bauern zukommen kann, macht ihr Angst. Eckert fürchtet nicht nur, dass sämtliche Daten über den Viehbestand der Bauern nicht mehr sicher sind. Sie fürchtet, dass hier auf Kosten der Bauern Reibach gemacht werden wird. Beim Saatgut sei dies ja schon der Fall, der Bauer zahlt nicht nur für das Saatgut, das er kauft, sondern hat auch eine Nachbaugebühr zu entrichten. Und Eckert fürchtet, dass der Lebensmittelmarkt auf diese Weise künftig von einigen Großen beherrscht werden wird. Die Versorgung mit Nahrung könnten dann Großkonzerne steuern. Denn mittels der Patente könnte Bauern, Fleischereien oder Molkereien auch untersagt werden, Milch und Fleisch zu verarbeiten. Die Verbraucher bekämen dann eben nur noch eine Joghurt-Art vorgesetzt, oder nur noch drei Sorten Milch, die gegebenenfalls auch nicht gentechnikfrei wären. „Wo führt das alles hin? Was bekommen wir einmal zum Essen vorgesetzt? Wir haben doch alles, wir müssen es nur erhalten!“Aus einem anderen Blickwinkel betrachtet Georg Hollfelder, Vorsitzender des Rinderzuchtverbands Oberfranken das Thema: Er glaubt, dass der Rinderzuchtverband sich in die Patent-Frage einmischen muss, um zu verhindern, dass anderen das Feld überlassen wird. „Wir bräuchten Patente auf Rinder nicht“, sagt Hollfelder – aber ehe andere dies für sich nutzen, stecke man dieses Feld lieber selbst ab. Verhindern wolle man so auch das, was im pflanzlichen Sektor den Bauern zu schaffen macht, die bereits genannte Nachbaugebühr. „Ursprünglich wird Getreide vom Bauern angebaut und dann kommt ein Pflanzenzüchter und sagt, das sei seines“ – im tierischen Bereich wolle man genau dies verhindern.Der BdM-Kreis Bayreuth lädt Verbraucher und Tierhalter am 4. Februar, 20 Uhr, zu einem Vortrag über Patente auf Leben ein. Dr. Christoph Then vom Institut für unabhängige Folgenabschätzung in der Biotechnologie referiert dazu in der Tierzuchtklause, Adolf-Wächter-Straße 9, in Bayreuth. Den ausführlichen Artikel lesen Sie am Samstag in der Printausgabe des Nordbayerischen Kuriers.