Schreiner krönen ihre Ausbildung mit edlen Abschlussarbeiten und präsentieren sie in der Handwerkskammer Jungmeister möbeln ihre Karriere auf

Manfred Scherer
 Foto: red

BAYREUTH. Edle Hölzer und Furniere, auf den Hundertstel Millimeter passgenau zu Möbeln verarbeitet – mit spürbarem Stolz hat eine Gruppe neuer Schreinermeister am Sonntag im Berufsbildungs- und Technologiezentrum der Handwerkskammer für Oberfranken ihre Abschlussarbeiten präsentiert und damit zum Tag der offenen Tür der Schreinermeisterschule eine beachtliche Besucherzahl angelockt.

 
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Einer der neuen Meister ist der 31-jährige Münchberger Lars Puchta. 1996 begann er seine Lehrzeit bei der Schreinerei Kielmann in Mechlenreuth, 1999 kam er als Geselle zur Schreinerei Burkhart Reich in Münchberg. Als er seinem Chef im Jahr 2001 seinen Entschluss eröffnete, nun selbst Meister werden zu wollen, sagte der: „Super! Mach’ das.“Ein Jahr hat seine Ausbildung in der Meisterschule der Handwerkskammer gedauert. Obwohl die Ausbildung mit erheblichen Kosten verbunden ist, hat Puchta seinen Entschluss nicht bereut: „Da ich noch nicht Familienvater bin, fiel mir der Entschluss leichter.“ Rund 12 000 Euro musste der 31-Jährige investieren, um seine berufliche Karriere aufzumöbeln. Einen Großteil des Geldes hat er mittels eines zinslosen Kfw-Kredites bekommen.In seiner einjährigen Meisterausbildung hat Puchta etwa zu 30 Prozent Praxisarbeit gemacht und zu 70 Prozent Theorie gebüffelt: Mathe, Bauphysik, Betriebsplanung und -wirtschaft. Höhepunkt der Ausbildung war für ihn neben der theoretischen Prüfung der Bau seines Meisterstücks, eines für Hi-Fi-Möbel angefertigten Sideboards, das aus Wenge, einem dunklen Tropenholz, und aus Kirschbaumholz besteht. 7100 Euro ist das edle Teil alleine an Material und an Arbeitszeit wert. Puchta bietet das Board zum verkauf an, obwohl er ein gewisses „mulmiges“ Gefühl dabei hat, sein Meisterstück möglicherweise her zu geben.Mit seinem Meistertitel darf Puchta jetzt selbst Lehrlinge ausbilden, kann eine eigene Schreinerei gründen oder sogar studieren.

Foto: Ritter

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