In der Weihnachtsbäckerei herrscht Hochbetrieb. Genauso in der Weihnachtspackerei. Nur liegen die beiden in den himmlischen Sphären sozusagen meilenweit auseinander. In der Packerei auf Wolke 19 sitzen die beiden Weihnachtselfen Mickie, der dicke, und Puck, der vorlaute, freche. Mickie wird von Yvonne Knarr (Andreas John, Manuela M.-Zettner) als liebenswürdiges, stets zum Naschen verführbares Nervenbündel gespielt und wüsste ohne seinen Kumpel Puck oft nicht, was er tun sollte. Tobias David (Klaus Fiebich, Kirstin Scharf) agiert bei der Premiere am vergangenen Samstag Nachmittag als quicklebendiger, trotz oder wegen seiner rotzigen, halbstarken Ausdrucksweise von allen am liebsten gemochter Puck. Puck gibt dem diesjährigen Weihnachtsmärchen des Brandenburger Kulturstadls auch den Titel.

„Wie Puck Weihnachtet rettet“ heißt die Geschichte von Christina Stenger, die von Claudia Köstler und Claudia Zwerenz inszeniert wurde. Und weil die Weihnachtsmärchen beim Kulturstadl stets mit aufwendiger Kulisse und wunderschönen Kostümen garniert sind, waren da gleich fünf fleißige Denker und Macher am Werk.

Wenn Puck Weihnachten rettet, muss es ja erst mal in Gefahr geraten sein. Na klar, da ist die dunkle Macht der wunderschönen Eisprinzessin mit dem Herzen aus Eis, die Streit, Hass und Boshaftigkeit über alles liebt und jedes Weihnachtsfest als eines der Liebe und Freundlichkeit vermasseln möchte. Der Kulturstadl, mit seinem nach wie vor familiärem Massenbetrieb musste heuer das Märchen in vielen Rollen gleich dreifach besetzen. Die Eisprinzessin allerdings bleibt stets die zuerst knallharte und dann doch liebenswürdige Larissa Weishäupl. Ihre zweite Rolle als Funkelfein teilt sie sich mit Sonja Niedl und Sabrina Strömsdörfer.

Um ins Weihnachtswunderland in den 3429. Stock zu gelangen braucht es einen eigenen Liftboy. Das ist Nikodemus Balthasar Auf und Ab. Kristina Uhl (Lisa Stahl, Alexandra Voit), lädt in eleganter roter Livree das ganze Publikum im voll besetzten Stadl mit in den Aufzug ein. Deshalb kommt der schwere Lift zuerst auf Wolke 19 zum Stehen, wo noch Puck und Mickie zusteigen können. Welch ein Glück, denn sonst hätte Weihnachten gar nicht gerettet werden können. Aber auch die Kinder wurden am Ende als Retter gefeiert, weil sie zusammen mit Papa und Mama ihre guten Wünsche in die Weihnachtskiste haben pusten können. Aber vorher wird es noch einmal turbulent mit dem wunderschönen Weihnachtsengel Yvonne Reuschel. Ihre Rolle des Eiswind wechselt sie mit Doris Beinert und Ursula Schröppel. Und auch der Tomasius Oberelf hatte, obwohl er dauernd müde war, zumindest in seiner eigenen Vorstellung, eine wichtige Funktion als Koordinator. Das gelang Thorwald Wild (Claus Müller, Georg Schröppel) sehr überzeugend.

Die Stars dieser Vorstellung aber dürften die Kinder im Vorschulalter bleiben, die Söhne und Töchter der Stadlmitglieder, die als allerliebste Weihnachtsengelchen voll bei der Sache sind: Mona und Nora Köstler, Lena und Ronja Zwerenz, Laura Hacker, Nina Stahl, Matheo Michaelidis, Alexander Deyerling und Sebastian Brendel.

INFO Weitere Vorstellungen am 22., 23., 29. jeweils um 15 Uhr und am 30. November um 14 und 16.30 Uhr. Am Samstag 6. Dezember, kommt um 16.30 Uhr sogar der Nikolaus. Kartenvorbestellung unter Telefon 09 21/1 36 63.