Seine weltmeisterliche Arschbombe hatte Hirt während eines Wettkampfes noch nie gezeigt: Einen Salto Rückwärts mit drei Schrauben ins Brett. Das sogenannte Brett ist einer der am meisten gezeigten Sprünge. Und so sieht er aus: Die Beine knallen ausgestreckt aufs Wasser, in einem rechten Winkel zum Oberkörper. Die Hände liegen dabei am Körper an und auf den Oberschenkeln auf. "Zwei bis drei Wochen davor habe ich ihn gelernt, aber im Wettkampf war es das erste mal, dass ich ihn ins Brett gelandet habe", sagt Felix Hirt zu KURIER online.Der WWG-Schüler – Arschbomber seit 2006 –  habe schon ein bisschen mit dem Gedanken gespielt, den Weltmeister-Titel zu holen, "weil ich ja schon bei den Deutschen Meisterschaften gewonnen habe". Doch: "Ich hab überhaupt nicht damit gerechnet, hatte erstmal das Ziel überhaupt ins Finale zu kommen." "Elvis'" schönste NiederlageJetzt hat er seinen Mentor geschlagen: den dreimaligen Splashdiving-Weltmeister (2008, 2007 und 2006) Christian Guth. "Auf einer Seite tut es mir eigentlich Leid, aber auf der anderen Seite ist es auch ein cooles Gefühl den viermaligen Weltmeister zu schlagen. Und vor allem, weil er mich auch trainiert hat." Der langjährige Titelträger trägt diese Niederlage mit Fassung: "Ich habe zwar meinen Weltmeistertitel verloren, aber gegen keinen lieber als gegen ihn. Weil er hat halt doch das meiste über Splashdiving von mir gelernt."Doch Guth, den die meisten wegen seines Hüftschwungs "Elvis" nennen, wird zurückkommen, ist sich der 16-Jährige sicher: "Der gibt sich damit bestimmt nicht geschlagen. Er wird nächstes Jahr wieder antreten, um den Titel zu holen."Die Synchronwettkämpfe, die bereits am Samstag ausgetragen wurden, hatten ein besonderes Siegerpärchen: Den neuen und den alten Weltmeister im Einzel der Herren, Felix Hirt und Christian Guth. Und der sagt ganz stolz: "Bayreuth hat schon wieder komplett abgesahnt."Die Vorbereitung auf die Wettkämpfe ist hart, wird aber relativ locker umgesetzt. Denn es gibt keine festen Trainingszeiten: "Wir trainieren, wenn wir gerade Lust und Zeit haben und springen einfach so drauf los. Man bringt sich gegenseitig neue Sprünge bei, gibt dem Anderen Tipps, wie man es am besten machen kann. Und so haben wir uns eigentlich immer gegenseitig hochgepusht." Zuerst der Sprung vom BeckenrandDass dabei nicht immer alles glatt läuft, ist klar. Eine wirklich ernsthafte Verletzung hat sich der neue Weltmeister bis dato aber nicht zugezogen: "Außer blauen Flecken und Prellungen hatte ich da bisher nichts. Mann muss sich halt einfach steigern, also leicht anfangen. Das hört sich blöd an, aber erstmal kommt der Sprung vom Beckenrand, dann vom Einser, bevor man  vom Zehner springt." 35 Meter – Guths Rekord-Höhe – hat sich Hirt bislang noch nicht runtergestürzt, doch auch er will hoch hinaus: "Mein höchstes waren 20 Meter, beim Klippen-Springen. Aber das würde ich gern mal ausbauen – auf bis zu 28 Meter, weil bei der Europameisterschaft ist das leider Wettkampfhöhe. Und da würde ich doch schon gerne mal teilnehmen."