Bayern startet Modellprojekt „Flexible Grundschule“ Erste Klassen ohne Sitzenbleiben

BAYREUTH. Das Modellprojekt „Flexible Grundschule“ soll leistungsschwächeren Kindern das Stigma des Sitzenbleibens ersparen.

 
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An 20 ausgewählten Grundschulen wird aus den bisher ersten und zweiten Klassen eine jahrgangsübergreifende Eingangsstufe gebildet. Leistungsschwächere Schüler könnten dort auch drei Jahre bleiben, erläuterte Bildungsstaatssekretär Marcel Huber (CSU) in München. Sie gälten auch bei dreijähriger Verweildauer in der Eingangsstufe nicht als durchgefallen und müssten nicht wie bisher in eine völlig andere Klasse wechseln, sondern blieben in ihrer teilweise unveränderten sozialen Gruppe, erklärte Huber. „Wir wollen den Kindern die Zeit geben, die sie brauchen.“Umgekehrt können sehr gute Schüler an den Modellschulen schon nach einem Jahr in der Eingangsstufe in die reguläre 3. Klasse wechseln.

Verschiedenste StartvoraussetzungenStaatssekretär Huber sagte, die Abc-Schützen begännen mit ganz unterschiedlichen Voraussetzungen ihre Schullaufbahn – manche könnten am ersten Schultag schon gut lesen und ein bisschen rechnen, andere dagegen würden die einzelnen Buchstaben noch nicht kennen. „Wir wollen die Kinder da abholen, wo sie in ihrer Entwicklung sind.“Anders als in privaten Montessori-Schulen, die in ihren jahrgangsgemischten Klassen jeweils zwei Lehrer einsetzen, werde es an den Modellschulen regulär bei einem Lehrer je Klasse bleiben, sagte Huber. Dieser soll allerdings stundenweise durch eine zweite Kraft unterstützt werden.

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