Die Kämpferin: Doris Stahlmann leitet die Lohengrin Therme

Ulrike Sommerer

BAYREUTH. Doris Stahlmann ist keine Strippenzieherin. Sie packt an. Die 50-Jährige kennt das nicht anders. Sie hat es nicht anders gelernt. Und das, was sie jetzt macht, wollte sie eigentlich nie: Chefin sein. Doch jetzt füllt sie diesen Posten, Betriebsleitung der Lohengrin Therme, mit großer Leidenschaft aus.

 
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An den Chefposten dachte Doris Stahlmann nie. Als die Lohengrin Therme eröffnete, hatte sie sich für den Kassenbereich beworben. Doch schnell war sie in der Teamleitung und Assistenz des damaligen Chefs. Und fast noch schneller dann auf dessen Stuhl, als dieser den Posten aufgab. „Mit Kämpfen bin ich ins Büro gekommen“, gelernt hat sie das Chef-sein, indem sie es einfach wurde.

Akzeptanz erarbeitet

Stahlmann bleibt diplomatisch, wenn sie sagt, dass man es in Bayreuth schwer habe, als Frau auf einen Chefsessel zu kommen. Warum? Sie findet keinen Grund. Hat nur eine Vermutung. „Vielleicht weil ich aus den eigenen Reihen komme“, weil sie keine Studierte von außerhalb sei. „Ich musste mir meine Akzeptanz wirklich erarbeiten“ – und die größere Skepsis erlebte sie dabei bei Frauen. Männer hätten schneller akzeptiert, dass sie nun Chefin sei. Vor allem ihr damaliger Vorgesetzter, Hans Nestmann, habe immer an sie geglaubt, habe sie immer wieder ermutigt.Trotz aller Stolpersteine – ans Aufgeben dachte Doris Stahlmann nie. „Ich habe keinen Tag bereut.“

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