Zwei Studenten trampen für sauberes Trinkwasser in den Südosten Rumäniens Daumen raus für Vama Veche

Alexander Gradl

BAYREUTH. Hanjo Klein ist ein echter Abenteurer. Der Rucksack war dem 22-Jährigen Studenten der Geografischen Entwicklungsforschung Afrikas an der Uni Bayreuth schon oft der treueste Begleiter, ob auf der Route von Südafrika nach Kenia oder in Europa nach dem Abitur. In gut zwei Wochen packt ihn das Expeditionsfieber wieder, dann geht es per Anhalter nach Rumänien.

 
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Mit der ebenfalls 22-jährigen Angelika Diegel, die sich in ihrem Studiengang mit der Kultur und Gesellschaft Afrikas befasst, reist Klein ab dem 23. August von Hamburg nach Vama Veche. Vama Veche ist keine per Ferienflieger erreichbare Touristenhochburg, der südlichste Ort an der rumänischen Küste des Schwarzen Meeres hat gerade einmal 250 Einwohner.„Das Hitchhiking findet im Rahmen des von Viva con Agua veranstalteten Tramprennens statt“, erklärt Klein. Viva con Agua ist ein Hamburger Verein, der Trinkwasserprojekte in Entwicklungsländern finanziert und auf den weltweiten Trinkwassermangel aufmerksam macht.

Viva con Agua und das Uniopenair

Der Verein Viva con Agua hat sich 2005 gegründet. Seitdem unterstützt er weltweit Trinkwasser-Projekte, beispielsweise in Kambodscha, Tadschikistan oder Kenia. Auf Festivals ist Viva con Agua regelmäßig zugegen. Dort ruft der Verein in der Aktion „Dein Pfandbecher für sauberes Trinkwasser“ die Besucher dazu auf, anstatt sich das Pfand selbst wieder zu holen, die Becher zu spenden. Seit 2009 ist Viva con Agua auch Partner des Uniopenairs.

Trampen für sauberes Trinkwasser

Die 36 teilnehmenden Teams aus ganz Deutschland suchen im Vorfeld der Tramp-Tour Sponsoren, die für jeden getrampten Kilometer mindestens einen Cent geben. Mit dem Geld sollen 32 Quelleinfassungen im Mwogo-Tal in Ruanda gebaut werden, um der dortigen Bevölkerung den Zugang zu sauberem Wasser zu erleichtern. „So verbinden Angelika und ich unser Abenteuer mit einem nützlichen Projekt“, unterstreicht Klein sein Engagement.Erfahrung mit dem Trampen hat Hanjo Klein nicht nur von seinen Touren durch Afrika, er ist auch erfahrener „Viva con Agua“-Tramper. „Ich habe bereits letztes Jahr an dem Rennen, bei dem es übrigens lediglich um die Ehre geht, teilgenommen“, blickt er zurück. Damals hieß die Route Kiel – Dubrovnik, von der er Kurioses berichten kann.

Golfplatzarchitekt und Dixieklo-Entleerer

„Wer dich mitnimmt, das kannst du im Voraus nicht sagen. Manchmal hält ein VW-Bus vollbesetzt mit Hippies, manchmal ein Dixieklo-Entleerer, mit dem du dich mangels Fremdsprachenkenntnissen kaum verständigen kannst, aber auch ein betuchter Golfplatzarchitekt, der zu einem Projekt nach Ljubljana musste, hat mich schon befördert“, freut sich Klein schon wieder auf spannende Fahrten mit völlig Unbekannten.

Er gibt aber auch zu, dass man manchmal so fertig sei, dass man einfach nur schweigend nebeneinander sitzt. „Da ist man einfach nur dankbar für den Ride!“

Pappschild nicht vergessen!!!

Ausstatten werden sich Klein und seine Reisegefährtin mit Ruck- und Schlafsack, Isomatte, Straßenatlas, Zelt und natürlich einem Pappschild. „Ohne Pappschild bist du als Tramper aufgeschmissen, das ist ein großes Muss“, verrät der Profi. Ansonsten helfe nur der Glaube an die Menschheit, „denn die todsichere Tramp-Methode gibt es nicht.“

Wenn Sie daran interessiert, Viva con Agua und die beiden Tramper zu unterstützen, wenden Sie sich direkt per Mail an Hanjo Klein.

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