Frage: Sie haben früher schon fotografiert, 20006 wieder angefangen,weshalb war die Liebe zur Fotografie irgendwann eingeschlafen?
Wingenfelder: Früher habe ich analog fotografiert, da gab es ja noch keine Digitalfotografie. Ich habe das hobbymäßig betrieben, hatte mein kleines Entwicklungsstudio unten im Keller, aber das ist immer sehr aufwändig gewesen. Dann ging Fury richtig los, was sehr arbeitsintensiv war, so dass alles eingeschlafen ist und ich alles verkauft habe. 2006 kam ich, das klingt fast arrogant, aus Langeweile während der Tour, da man immer viel Leerlauf hat, mit der neuen Technik in Kontakt. Ich kaufte mir eine digitale Spiegelreflex, um die Tournee zu dokumentieren. Daraus ist eine Fotobuch entstanden, das sehr begehrt war. Die Leute die darauf abgelichtet waren, von der Vorband bis zu anderen Künstlern, kamen auf mich zu, ob ich nicht Fotos für sie machen könnte. Aus einer spleenigen Idee ist quasi ein Beruf geworden.
Frage: Bestand das Fotobuch auch schon zum großen Teil aus Porträts? Wingenfelder: Es waren hauptsächlich Porträts, aber auch normale Tourbilder. Wenn man so will war es eine Art Reportagefotografie von der Tour mit Porträts aller Beteiligten, vom Truckfahrer bis hin zum Sänger der Hauptband. Wir haben allen ein Exemplar geschenkt haben , mit den Nachbestellungen kamen wir gar nicht hinterher. Da hab ich gemerkt, irgendwas muss ja dran sein.