Bayreuth Auf dem Weg zur Fairtrade-Stadt

Viele Unterstützer der Fairtrade-Kampagne trafen sich am Samstag vor dem Weltladen – darunter Weltladen-Vorständin Stephanie Hund (rechts), Grünen-Stadtrat und Organisator Klaus Wührl-Struller (Sechster von rechts), Nicola Mattern von der BMTG (daneben) und Klimaschutzmanagerin Gesa Thomas (Neunte von rechts). Foto: /Stefan Schreibelmayer

Bayreuth will sich für fairen Handel engagieren und strebt eine entsprechende Zertifizierung an. Der erste von fünf Schritten ist bereits getan, jetzt steht der nächste an.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Besser kann man den Termin kaum wählen. Am Samstag war Weltladen-Tag, an dem auch der Bayreuther Weltladen in der Ludwigstraße mit einer Art Tag der offenen Tür teilnahm. In den eingebettet, gab es Informationen zum geplanten Weg der Stadt zur Fairtrade-Town. Dabei handelt es sich um ein Zertifikat, das der Verein Fairtrade Deutschland nach exakten Kriterien vergibt, sagt Grünen-Stadtrat Klaus Wührl-Struller dem Kurier. Er und zweiter Bürgermeister Andreas Zippel haben vor einiger Zeit den Antrag in den Stadtrat eingebracht. Mit dem Beschluss, das Siegel anzustreben, hat das Gremium im März den ersten von fünf dafür nötigen Schritten getan.

Bessere Bedingungen

Doch was ist Fairtrade? Es „verbindet Konsumentinnen und Konsumenten, Unternehmen und Produzentenorganisationen und verändert Handel(n) durch bessere Preise für Kleinbauernfamilien, sowie menschenwürdige Arbeitsbedingungen für Beschäftigte auf Plantagen in Ländern des globalen Südens“, schreibt der Verein auf seiner Internetseite.

Steuerungsgruppe im Juni

In Bayreuth geht es nun darum, eine Steuerungsgruppe zu gründen, die den Weg zum Fairtrade-Zertifikat vorantreibt. Die Gründung ist im Laufe des Junis geplant. Struller, der bislang für den Prozess verantwortlich ist, arbeitet dabei mit Weltladen-Vorständin Stephanie Hund , Klimaschutzmanagerin Gesa Thomas und der Bildungsreferentin für nachhaltige Entwicklung bei der Bayreuth Marketing und Tourismus GmbH, Nicola Mattern, zusammen. Auch Oberbürgermeister Thomas Ebersberger begrüßt die Initiative. Es gehe darum, in der Steuerungsgruppe so viele Vertreter aus Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft wie möglich zu vereinen, um eine möglichst große Vernetzung zu erreichen, so Wührl-Struller. Wer mitmachen will, könne sich per Mail an fairtrade@bayreuth.de melden.

Einzelhändler und Gastronomen suchen

Schritt drei ist der Nachweis von mindestens 15 Einzelhändlern und acht Gastronomiebetrieben, die zumindest je zwei fair gehandelte Produkte anbieten und bei der Initiative mitmachen. Dann muss noch mindestens je ein Verein und eine Uni oder Schule ins Boot geholt werden. Für Letzters stehen Schüler des WWG, die im Rahmen eines P-Seminars entsprechende Betriebe in Bayreuth auflisten werden. Fünfte Voraussetzung für das Faitrade-Zertifikat ist eine koordinierte Öffentlichkeitsarbeit. Wührl-Struller hofft, alles bis Jahresende oder zu Beginn 2024 erfüllen zu können.

Info: In Deutschland sind bereits über 700 Städte und Gemeinden, Landkreise und Regionen ausgezeichnet – zum Beispiel die Städte Creußen und Pegnitz sowie die Landkreise Bayreuth und Kulmbach.

Autor

Bilder