Bayerns Staatskanzleichefin zieht Konsequenzen aus Modellauto-Affäre Christine Haderthauer (CSU) tritt zurück

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Bayerns Staatskanzleichefin Christine Haderthauer (CSU) hat wegen der sogenannten Modellauto-Affäre ihren Rücktritt erklärt. Das gab die CSU-Politikerin am Montagabend bei einem kurzfristig anberaumten Pressetermin in München bekannt.

 
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Zur Begründung sagte Haderthauer, es gelte weiterhin, dass allein wegen der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens kein Rücktritt notwendig sei. Es erfordere aber Kraft und Konzentration, um die vielen im Raum stehenden Fragen zu beantworten. Dies habe für sie absolute Priorität.

Haderthauer stürzte über die seit Wochen schwelende Affäre um das Unternehmen Sapor Modelltechnik. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Betrugsverdachts gegen die CSU-Politikerin. Hintergrund ist eine Anzeige, die der frühere Mitgesellschafter von Sapor Modelltechnik eingereicht hatte.

Darin wirft der französische Geschäftsmann Roger Ponton dem Ehepaar Hubert und Christine Haderthauer vor, ihn um mehrere 10.000 Euro geprellt zu haben. Die Firma verkaufte Mini-Modellautos, die von Straftätern in der Psychiatrie hergestellt wurden.

Ministerpräsident Horst Seehofer hat den Rücktritt seiner Staatskanzleichefin Christine Haderthauer „mit Respekt“ zur Kenntnis genommen. „Christine Haderthauer hat als Sozialministerin und Staatskanzleiministerin hervorragende Dienste für den Freistaat Bayern geleistet und ihre Ämter stets korrekt geführt“, erklärte der CSU-Politiker am Montagabend. „Dabei hatte sie immer mein vollstes Vertrauen.“ Er bedauere es persönlich, „mit ihrem Rücktritt ein meinungsstarkes und couragiertes Kabinettsmitglied verloren zu haben“.

dpa/Foto: dpa

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