Sein Leben beschrieb der 51-Jährige am Montag als in weiten Teilen erfolgreich, das Familienleben als lange Zeit glücklich: Nach einer Jugend in "guten Verhältnissen" habe er studiert und als Marketingmanager gearbeitet. Die Hochzeit sei eine Liebesheirat, die Kinder seien Wunschkinder gewesen. "Wir haben uns ein schönes Heim eingerichtet", sagte der Mann am Montag. Die Familie hatte im Landkreis Erlangen-Höchstadt gelebt, nach der Trennung zog der Mann in eine Wohnung im Landkreis Forchheim, wo er auch die Tat beging.
Zwar war das Familieneinkommen laut Richter "durchaus nennenswert", trotzdem häuften sich Schulden an: "Wir haben offensichtlich über den Verhältnissen gelebt", sagte der 51-Jährige. Davon zeugt etwa ein 45 000 Euro teurer Geländewagen, den er sich Anfang Januar 2020 trotz finanzieller Schieflage als Hobbyfahrzeug zulegte. Die Einkommen seien zwar gestiegen, man sei aber in eine Kreditabhängigkeit gerutscht, sagte der 51-Jährige. Das finanzielle Dauerproblem habe ihn immer unterschwellig belastet.
Außerdem litt er an Depressionen, war 2019 für mehrere Wochen auch stationär in Therapie. Ein Jahr lang nahm er Antidepressiva, dann habe er sie nach und nach abgesetzt - nach eigenem Ermessen. Laut Anklage führte das und die Existenzangst zu einer schweren depressiven Episode mit Suizidalität. Ein Urteil könnte am 10. November gesprochen werden.