Bauträger hat Vorbescheidantrag für ehemaligen Markt gestellt – Sprecher: Zeichen, dass sich etwas tun könnte Ehemaliger Meisterkauf: Supermarkt in der Warteschleife

Von Tobias Köpplinger

In der Casselmannstraße könnte sich bald etwas tun: Der Investor, der den alten Meisterkauf-Supermarkt gekauft hat, klopft ab, was er bauen darf. Ein Vorbescheidantrag ist bei der Stadt eingegangen. Ein Signal für den baldigen Baubeginn?

 
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Den Haupteingang versperren Eisengitter, der Putz platzt von den Wänden, in einem  Süßigkeitenautomat an der Wand steckt der Müll. Keine 500 Meter vom Bayreuther Stadtzentrum entfernt, rottet ein ehemaliges Einkaufszentrum vor sich hin. Der Schriftzug „Meister" hängt noch am Dach, Autos stehen auf dem Parkplatz. Den betreibt die Sparkasse Bayreuth und der gehörte auch der alte Markt.

Gehörte. Gundi Haas, die Sprecherin der Sparkasse Bayreuth, sagt: „Der Markt ist wieder verkauft." Im April hatte sich die Sparkasse von dem Anwesen in der Casselmannstraße getrennt. „Das ist ein schönes Eck in Bayreuth", sagt Haas. Zentrale Lage, nahe am Zentrum. Alles Gründe, die einmal für den Kauf sprachen und für einen Neubau der Geschäftsstelle. Aber dann fiel der Entschluss, den Glasbau am Luitpoldplatz zu nutzen. Abriss. Neubau. Bis 2016 entsteht dort die neue Geschäftsstelle.

Käufer kann noch nichts sagen

Den alten Supermarkt hat Hans Schneider gekauft. Schneider ist der Geschäftsführer der Konzeptbau Bauträger und Internationale Immobilien GmbH. Auf der Internetseite des Unternehmens steht, dass sich derzeit verschiedene Baumarkt-Projekte, Fachmarkt-Zentren und Einzelmärkte in Vorbereitung befänden. Im April, als er den Bayreuther Markt übernahm, sagte Schneider im Kurier-Gespräch: „Wir werden den Standort für Einzelhandel reaktivieren. Nahversorgung ist der Oberbegriff." Am Dienstag und Mittwoch hatte Schneider keine Zeit zum Reden: Besprechungen. Die Sekretärin soll etwas ausrichten. Nämlich: „Dass er noch nichts sagen kann." Der Kauf ist jetzt ein halbes Jahr her. Und: „Das, was Herr Schneider sagen würde, wäre nichts Halbes und nichts Ganzes", sagt die Sekretärin. „Es hängt alles davon ab, was die Stadt genehmigt."

Die Konzeptbau hat einen Vorbescheidantrag im Rathaus gestellt. Ziel: Abklopfen, was möglich ist. Joachim Oppold, der Sprecher der Stadt, sagt: „Der Antrag ist die erste Stufe vor dem Bauantrag. Er soll abklären, wo Probleme liegen könnten." Unjuristisch gesprochen, sagt Oppold. Oder noch einfacher: Einen Vorbescheidantrag könne man als Signal werten, dass etwas passieren soll. Den Vorbescheid hat das Bauordnungsamt am 15. November an den Bauträger zurückgeschickt.

Die Grundlage: Bebauungsplan 9/82 für die „Casselmannstraße/Eduard-Bayerlein-Straße". Darin ist die Art der baulichen Nutzung festgelegt: Sondergebiet mit der Zweckbestimmung „Einkaufszentrum, großflächiger Handelsbetrieb". Die Beschränkungen: enge Baugrenzen, beschränkte Grundflächenzahl, begrenzte Geschossflächenzahl.

Antrag auf Bebauungsplanänderung liegt nicht vor

Wer diese Festsetzungen einhält, kann schnell bauen. Wer den bestehenden Bau verändern will oder einen Neubau plant, braucht eine Änderung des  Bebauungsplans. Den könne die Stadt Bayreuth grundsätzlich ändern oder neu aufstellen, schreibt Sprecher Oppold. Und: „Ein Antrag, den geltenden Bebauungsplan zu ändern, liegt derzeit nicht vor."

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