Bauamt plant neun Straßenbauprojekte im Kreis Stadtsteinach: Kreistag schließt sich Stadtratsvotum zur Umgehungstrasse an

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Das Staatliche Bauamt Bayreuth plant, die B 85 Richtung Kulmbach mit einem teils dreispurigen Ausbau zu entlasten. Foto: Ronald Wittek Foto: red

Das Staatliche Bauamt betreut im Landkreis Kulmbach aktuell neun Projekte auf Bundes- und Staatsstraßen. Am weitesten sind die Pläne für die Ortsumgehung von Döllnitz. Am meisten diskutiert wird die Ortsumgehung von Stadtsteinach.

 
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Stadtsteinach B 303: Die ersten Überlegungen für eine Umgehung für Stadtsteinach reichen ins Jahr 1949 zurück. Aber erst 1993 wurde sie im Bedarfsplan für Bundesfernstraßen als vordringlich eingestuft. Ebenso in der Fortschreibung im Jahr 2004. Acht Jahre später wurde der Vorentwurf genehmigt, 2014 begann die Planfeststellung. Die sechs Kilometer lange Trasse soll östlich an der Stadt vorbeiführen und in der Kreisstraße nach Rugendorf münden. Bürgermeister Roland Wolfrum warb im Kreistag dafür, das Vorhaben „konstruktiv zu begleiten“. Der Stadtrat habe sich mehrheitlich für die ausgearbeitete Trassenvariante entschieden. Allerdings würden drei Brücken für den landwirtschaftlichen Verkehr entfallen. „Das ist in Zaubach durchaus umstritten“, sagte Wolfrum, der die Verkehrsbelastung in der Stadt als „grenzwertig“ bezeichnete.

7- bis 8000 Fahrzeuge seien „auf Dauer nicht hinnehmbar“, unterstützte ihn CSU-Fraktionsvorsitzender Gerhard Schneider. Gleichwohl sollte über die Einwände der Anwohner noch einmal diskutiert werden. Der Kreistag schloss sich dem Stadtratsbeschluss an mit dem Zusatz, die Bedenken der Anwohner sollten berücksichtigt werden. Lärmschutzwände und -wälle sollen sie vor dem Verkehrslärm schützen.

Kulmbach B 85: Im Auftrag der Regierung von Oberfranken untersucht das Bauamt die Bundesstraße 85 ab der Autobahnausfahrt Kulmbach/Neudrossenfeld in Richtung Kulmbach. Ein dreispuriger Ausbau bis zur Einfahrt nach Schwingen könnte den Verkehr auf der vielbefahrenen Straße entlasten. „Das verringert den Überholdruck und erhöht die Sicherheit“, sagte Hübner. Die Fahrbahn würde nach rechts verbreitert werden und in den Wald verschwenkt. Alle drei Fahrstreifen wären dann zwölf Meter breit. Die Kosten für das Projekt sind aber noch nicht ermittelt worden. Die ersten Sondierungen, Bohrungen und Vermessungen, seien abgeschlossen. „Möglicherweise muss der Untergrund befestigt werden, das müssen wir noch sehen.“

An einen vierstufigen Ausbau der B 85 sei derzeit nicht gedacht, sagte Hübner auf Nachfrage von Kreisrat Simon Moritz (SPD). Über diesen will die CSU-Fraktion im Stadtrat Kulmbach in der nächsten Sitzung diskutieren. Sie hält einen wechselseitigen dreispurigen Ausbau auf mehreren Abschnitten für sinnvoll. Für die Anwohner soll es einen entsprechenden Lärmschutz geben.

Kasendorf St 2689/St 2190: Am weitesten seien die Planungen in Kasendorf, berichtete Hübner. In der Phase der Planfeststellung ist mittlerweile die rund zwei Kilometer lange und 3,4 Millionen Euro teure Ortsumfahrung Döllnitz. Derzeit werden die Einwände gegen das Projekt auf der Staatsstraße 2689 bearbeitet. Im Jahr 2015 könnte der Planfeststellungsbeschluss ergehen. Ist der ergangen, besteht Baurecht und der Baubeginn wäre möglich. Zugleich soll die Staatsstraße 2190 zwischen Döllnitz und Krumme Fohre für 2,7 Millionen Euro ausgebaut werden. Die Planfeststellung könne im nächsten Jahr erfolgen, so Hübner. Die für die Ortsumgehung Döllnitz begann bereits im April dieses Jahres. Trotzdem sei „eine gleichzeitige Realisierung“ beider Vorhaben möglich, so Hübner.

Harsdorf St 2183: Teils den Landkreis Bayreuth betrifft der Ausbau der Staatsstraße 2183 nördlich von Ramsenthal. Die Fahrbahn auf der zirka 2,4 Kilometer langen Strecke zwischen Harsdorf und Sandreuth wird auf sieben Meter verbreitert, die Linienführung verbessert. Kostenpunkt: drei Millionen Euro.

Sonstige: Für eine fast fünf Kilometer lange Ortsumfahrung von Mainroth, Rothwind und Fassoldshof besteht seit 2011 ein Vorentwurf. Aber es fehlt noch die haushaltsrechtliche Genehmigung für das 20-Millionen-Projekt. Dagegen ist der Bau der Umgehung für Melkendorf weit fortgeschritten. Nur für die Verlegung der Staatsstraße 2190 östlich von Melkendorf sei die Finanzierung noch nicht geklärt, so Hübner. Die Staatsstraße 2183 zwischen Schlömen und Neuenmarkt soll ebenso verbreitert werden. Bei Himmelkron-Ziegelhütte steht eine Fahrbahnerneuerung an.

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