Wie lange kann das alles noch gut gehen, mit dieser Hallodri-Politik des billigen Geldes? Wann kommt der große Knall, der große Crash? Homm rechnet 2017 bis 2019 mit 80 Prozent Wahrscheinlichkeit mit einer großen Krise. Weizsäcker glaubt nur mit 20 Prozent an den großen Crash. Kooths ist sich sicher, dass die Krise kommt, aber wann, „das ist sehr unklar“.
Florian Homm
Er hat ein bunt schillerndes Leben in der Finanzwirtschaft hinter sich. Nach dem Studium an der Harvard University arbeitete der in Bad Homburg aufgewachsene Florian Homm bei Merrill Lynch, Fidelity Investments, der Schweizer Privatbank Julius Bär und dem US-Vermögensverwalter Tweedy Browne.
1993 machte er sich selbstständig. Der Börsenboom machte ihn reich. Mit seinem Hedgefonds Absolute Capital Management (ACM) verwaltete er in der Spitze drei Milliarden Euro Kundenvermögen. Sein Privatvermögen wurde auf 400 Millionen Euro geschätzt.
Im Sommer 2007 kam ACM unter Druck. Homm tauchte unter. Angeblich hatten viele „Investments“ einen weit geringeren Wert, als ausgewiesen. Die US-Börsenaufsicht SEC erhob Klage gegen Homm.
Am 8. März 2013 verhaftete die italienische Polizei nach einem Hinweis von Zielfahndern des FBI den Flüchtigen in Florenz. Vorwurf: Betrug mit Wertpapieren. Homm kam in Auslieferungshaft, die Auslieferung des an Multipler Sklerose Erkrankten kam aber nie zustande. Homm soll den ACM-Anlegern rund 200 Millionen Dollar Verluste beschert haben. Im Juni 2014 wurde Homm in Italien aus der Haft entlassen. Homm kehrte nach Deutschland zurück, begann ein neues Leben, sprach offen über Ethik und Glauben.