Bahnpanne in Harsdorf Schrankenwärter ohne Durchblick

Gert-Dieter Meier

HARSDORF. Sichtprobleme: Vom Bahnhof aus kann der Schrankenwärter seit der 
Fertigstellung des elektronischen Stellwerks den Bahnübergang nicht mehr voll einsehen. Deshalb sitzt seit März 18 Stunden am Tag ein Posten mit Funkgerät am Bahngleis.

 
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Im März ist das neue Stellwerk in Betrieb genommen worden. Offenbar erst zu dieser Zeit haben die Planer dann aber festgestellt, dass das schmucklose weiße Häuschen direkt neben dem Bahngleis, welches das computergestützte Stellwerk beinhaltet, exakt in die Sichtachse zwischen Schrankenwärter und Schranke gebaut wurde. Mit der Folge, dass der Schrankenwärter nur noch eine Seite der Schrankenanlage einsehen kann.

Nutzlose Kamera

Weil das aber vor allem bei alten Vollschranken wie der in Harsdorf brandgefährlich ist – es könnte ja sein, dass zwischen den beiden Vollschranken ein Auto steckengeblieben, eine Mutter mit Kinderwagen dort „gefangen“ wurde oder sich die Schranke nicht ordnungsgemäß hebt und senkt –, wurde auf der anderen Seite des Bahnübergangs eine Kamera installiert. Die Kamera funktionierte aber nicht, wie sie sollte. Zuerst gab es Sichtprobleme bei tiefstehender Sonne, danach fiel ein Kamerateil aus.

Seit Ende März ist an der Schranke ein Posten postiert, der bis zu 18 Stunden täglich besetzt ist. Die einzige Aufgabe des Schrankenbeobachters vom frühen Morgen bis hinein in die späte Nacht: Er meldet dem Schrankenwärter per Funkgerät, dass die Schranke auf beiden Seiten ordnungsgemäß zu- oder aufgegangen ist (oder eben nicht).


Einen ausführlichen Bericht lesen Sie in der Mittwochausgabe (20. Juni) des Nordbayerischen Kuriers.

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