Bahnhof wird behindertengerecht

Von Peter Engelbrecht
Der Bahnhof in Kirchenlaibach soll barrierefrei werden. Foto: Ronald Wittek/Archiv Foto: red

Nun handelt die Bahn nach vielen Jahren doch: Der Bahnhof Kirchenlaibach soll behindertengerecht umgebaut werden, kündigte das Unternehmen an. Künftig sollen die Bahnsteige über den bestehenden Stahlbetonsteg erreichbar sein, die heruntergekommene Unterführung wird verfüllt. Im Gemeinderat sorgten die Pläne für Erleichterung. Aber: Der Umbau wird noch dauern.

 
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Das Gremium stimmte der Nutzung des Steges durch die Bahn einstimmig zu. Bürgermeister Manfred Porsch (UBV) hatte in der jüngsten Sitzung mitgeteilt, die DB-Station und Service AG in Bamberg plane die barrierefreie Erschließung des Bahnhofes über die vorhandene Überführung des Bahnhofsgeländes. Das Vorhaben sei in das Zukunftsinvestitionsprogramm aufgenommen worden, eine schnelle Planung sei erforderlich, teilte die Bahn mit. Die bisherige Unterführung zu den Bahnsteigen soll verfüllt werden. Die Pläne sehen jeweils eine Treppe und einen Aufzug vom Steg auf die drei Bahnsteige vor. Porsch: "Die Maßnahme geht in die Millionen".

Bahn bekommt Bauunterlagen

Die Bahn wollte weiterhin wissen, inwieweit der Stahlbetonsteg behindertenfreundlich ist und ob der Gemeinderat der neuen Nutzung als Bahnsteigzugang zustimmt. Laut Porsch wurde der Steg 1996/97 rollstuhl- und kinderwagengerecht mit einer Gesamtbreite von 2,50 Metern erstellt. Die Gemeinde wird die vorhandenen Pläne und Bauunterlagen noch im Juni zur Verfügung stellen.

"Ein verdrecktes Loch"

"Gut, dass sich etwas tut", kommentierte Porsch. "Es ist zu begrüßen, dass die marode Unterführung verschwindet", meinte Franc Dierl (CSU). "Das ist ein verdrecktes Loch und kein Aushängeschild. Es stinkt nach Urin", fügte Dierl hinzu. Günter Vogel (CSU) dankte im Namen des Sozialverbandes VdK, dass die Barrierefreiheit endlich in Angriff genommen wird. Porsch sprach von einer positiven Entscheidung, "wir sollten die Bahn motivieren, schnell zu bauen". Dritter Bürgermeister Wolfgang Hübner (CSU) warnte davor, dass auf dem Steg ein Nadelöhr entstehen könnte, sollten zwei Rollstuhlfahrer sich begegnen oder 60 ankommende Fahrgäste einen Zug verlassen. Über Art und Umfang der Baumaßnahme, über das Tragen der Bau- und Unterhaltslast, die Betriebskosten und den Winterdienst wird die Gemeinde rechtzeitig eine Vereinbarung mit der Bahn schließen.

Bahnsprecher: Pläne Ende 2018 fertig

Wie ein Bahnsprecher in München auf Anfrage unserer Zeitung erläuterte, sollen die Planungen bis Ende 2018 durchgeführt werden. Aktuell befinde sich die Bahn in der Vorplanung, es könnten derzeit noch keine weiteren Angaben gemacht werden.

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