Bäuerin sucht Mann: Saison startet mit "Die drei Eisheiligen und die kalte Sophie" Naturbühne Trebgast: Neue Regisseurin zeigt neues Stück

Von Dieter Hübner

Auf der Naturbühne Trebgast eröffnet mit dem Volksstück „Die drei Eisheiligen und die kalte Sophie“ am Freitag, 22. Mai, um 20.30 Uhr, die neue Saison. Mit der neuen Regisseurin Jasmin Sarah Zamani wagt sich eine Österreicherin unter Franken. Auch sonst gibt es neue Gesichter zu entdecken.

 
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Drei harte Probenmonate liegen hinter den 77 Schauspielern. Bis Mitte August stehen sie jetzt bei Wind und Wetter, Regen und Kälte, teils leicht bekleidet auf dem Trebgaster Kulturhügel auf der Bühne. Erstmals führt Jasmin Sarah Zamani in Trebgast Regie.

Sie war zuvor zwei Jahren am Stadttheater Erlangen. Natürlich gebe es dazu einige Unterschied: „Der Probenschwerpunkt verlagert sich, weil man nicht acht Stunden am Tag an dem Stück feilen kann, sondern nur zwei Stunden am Abend zur Verfügung hat.“ Sie sei sich aber nicht zu schade, etwas von den Spielern anzunehmen. „Sie kennen ja ihr Publikum besser als ich.“

Ihr erster Eindruck beim Probenbeginn im Februar: „Ich bin sprachlos. Diese Bühne darf man nicht mit zu viel Bühnenbild verschandeln.“ Als Zamani in Trebgast ankam, wurde sie vor vollendete Tatsachen gestellt: Die Besetzung für das Stück stand schon fest. „Ich hatte mit dem Ensemble großes Glück“, sagt Zamani. „Es sind alles warmherzige Menschen, die mich gleich sehr nett aufgenommen haben.“

Kein Abklatsch der letzten 60 Jahre

Ändern will sie trotzdem etwas: „Ich wollte keinen Abklatsch der letzten 60 Jahre machen. Meistens bedeutet Volksstück Dirndl und Tracht.“ Sie will die Darsteller aber in etwas modernere und legerere Klamotten stecken. Die Höfe unterscheiden sich durch ein eingebautes Farbschema: Die Bewohner des Maierhofs in Trechetz, auf dem das Stück spielt, tragen blau, die der Nachbarhöfe rot und grün.

Der Text, ursprünglich oberbairisch, wurde von Siegfried Küspert und Georg Küfner ins Fränkische transferiert. Dadurch wird beispielsweise aus der Hauserin eine Haushälterin. „Ich würde mir nie anmaßen, zu sagen: Ich kann jetzt fränkisch“, schränkt die Österreicherin ein. „Elender Fregger“ hat sie aber schon drauf. Noch zwei Neue geben ihr Debüt in Trebgast: Julian Hildner und Michael Knorr.

Neue Gesichter auf der Bühne

„Hochzeiter“ Heiner, alias Julian Hildner, ist seit seinem 16. Lebensjahr mit einigen Unterbrechungen leidenschaftlicher Laien-Darsteller beim Burschenverein Reichenbach. „Letztes Jahr saß ich bei der Bierwoche zufällig mit Siegfried Küspert an einem Tisch. Da habe ich ihn gefragt, ob noch Darsteller gebraucht werden,“

Michael Knorr, der den Eisheiligen Servaz mimt, war im vergangenen Herbst mit dem Freien Fotoclub Bayreuth noch dienstlich auf der Bühne. „Ich habe zwar vor 50 Jahren schon mal im Nürnberger Schauspielhaus mitgespielt. Trotzdem war es eine wagemutige Entscheidung“, sagt er jetzt. „Schau mer mal, wie es funktioniert.“

Das ist die Handlung

Zur Handlung der „Eisheiligen“: Die Jungbäuerin Kathrin, die bereits früh ihre Eltern verloren hat, bewirtschaftet den Maierhof. Unterstützt wird sie von Haushälterin Sophia. Deren Wahlspruch „Je mehr Donnerwetter, desto fruchtbarer das Jahr“ lässt schon erahnen, wie es dort zugeht. Dafür sorgen vor allem die drei Titelhelden: Kathrins Opa und seine Kumpels von den Nachbarhöfen machen mit ihren Streichen vor niemandem Halt. Derweil träumt Jungbäuerin Kathrin von einem Burschen, den sie vor Jahren bei einem Kerwatanz im Schoberths-Saal getroffen hat. Und eine mysteriöse Frau, ein ausgebüchster Stier und eine Erpressung führen zu Verwirrungen.

Info: Am Freitag, 29. Mai, um 20.30 Uhr folgt die nächste Premiere mit „Don Camillo und seine 
Herde“. Die nächsten Termine von 
„Die drei Eisheiligen und die kalte Sophie“ sind: Samstag, 30. Mai, 
15 Uhr; Sonntag, 7. Juni, 20 Uhr; Samstag, 13. Juni, 20.30 Uhr.

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