War er wirklich Afghane?
Der Täter hatte bis unmittelbar vor Beginn seines brutalen Amoklaufes per Handy mit jemanden aus dem Nahen Osten verständigt – ähnlich wie später der Attentäter von Ansbach, der laut Innenminister Joachim Hermann konkrete Handlungsanweisungen per Handy erhalten haben soll. Der Würzburger Täter zerschlug sein Handy anschließend mit der Axt, um Spuren zu verwischen.
Es gibt Zweifel daran, ob er überhaupt afghanischer Herkunft ist – obwohl angebliche Verwandte in der deutschen Botschaft in Kabul die Herausgabe seiner Leiche zur Beerdigung erbeten haben. Der Leichnam muss nach Abschluss der Ermittlung von der Bundesanwaltshaft in Karlsruhe freigegeben werden. Die Würzburger Staatsanwaltschaft benötigt die Leiche des Attentäters laut Behördenleiter Bardo Backert nicht mehr, ihr Teil der Ermittlungen ist in diesem Bereich abgeschlossen.
Isotopen-Analyse des Leichnams
Hinweise auf die Herkunft des Toten könnte beispielsweise die Isotopenanalyse geben. Diese Methode wurde bei der Ermittlung zur Herkunft eines Leichentorsos bei Knetzgau 2003 bekannt. Am Geo- und Umweltwissenschaftlichen Institut der Universität München wurde an Gewebeproben des namenlosen Leichnams eine Isotopen-Analyse durchgeführt.
Bei dieser feingeweblichen Untersuchung macht sich die Wissenschaft den Umstand zunutze, dass es in jeder Region des Erdballs unverwechselbare Isotope gibt, die über die Atmung und die Nahrung in den menschlichen Körper gelangen, dort abgelagert werden und im Labor nachgewiesen werden können. So ist es möglich, ein lebenslanges Bewegungsprofil eines Menschen nachzuzeichnen.
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