Autor Jeff Kinney Greg soll nicht älter werden

Von Birk Grüling,
Jeff Kinney, US-Jugendbuchautor, sitzt zwischen Kindern in einem Gehege in Hagenbecks Tierpark und zeichnet Comics. Foto: Magdalena Tröndle/dpa Quelle: Unbekannt

HAMBURG. In Gregs neuestem Tagebuch kommt die Familie zu Geld und will das Haus umbauen. Es heißt «Gregs Tagebuch 14 - Voll daneben!». An einer Stelle entwirft Greg sein Traumhaus: mit Bowling-Bahn, Süßigkeiten-Laden und vielem mehr. Ausgedacht hat sich das alles der Schriftsteller Jeff Kinney. Wir haben ihn bei seinem Besuch in der Stadt Hamburg getroffen.

 
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Wie würde Ihr Traumhaus aussehen?

Jeff Kinney: Ein Eisladen wäre toll, vielleicht eine Bowling-Bahn oder eine Lasertag-Arena. Leider lassen sie sich nur schwer umsetzen. Wir bauen auch gerade unser Haus um. Das ist natürlich nicht so aufregend wie in Gregs Träumen. Meine beiden Söhne lieben Basketball. Deshalb haben wir ein Basketball-Feld im Haus. Und ein kleines Kino, mit gemütlichen Sesseln und einer Leinwand. Dort kann man super Filme schauen.

Im Buch geht beim Umbau viel schief. Sind Sie ein guter Handwerker?

Kinney: Überhaupt nicht. Ich habe zwei linke Hände und mache mit Werkzeug mehr kaputt als heil. Die Arbeiten an meinem Haus haben zum Glück Handwerker übernommen.

Wie sind Sie darauf gekommen, das Elternhaus zum Thema für ein Buch zu machen?

Kinney: Ich versuche in jedem Tagebuch ein neues, für Kinder spannendes Thema aufzugreifen und über das eigene Haus habe ich noch nie geschrieben. Deshalb passt es ganz gut. Im Elternhaus spielt sich immerhin ein wichtiger Teil unseres Lebens ab.

Wie entstehen die Ideen für die Witze in den Büchern?

Kinney: Manche Dinge sind mir selbst passiert, andere Dinge beobachte ich im Alltag. Um daraus lustige Ideen für meine Bücher zu machen, brauche ich Ruhe und Natur. Deshalb gehe ich gerne im Park oder auf einem Friedhof spazieren. Dort ist es grün und ich kann über meine Geschichten nachdenken. Am Schreibtisch kommen mir leider viel zu wenige Ideen.

Wird es mit der Zeit schwerer, über Greg zu schreiben?

Kinney: Als ich anfing, Gregs Tagebücher zu schreiben, war ich 28 Jahre alt. Damals nahm ich meine eigene, noch nicht ganz ferne Kindheit als Vorlage. Heute kenne ich Greg viel besser und weiß, welche Eigenschaften meine Leser an ihm schätzen. Das ist für das Schreiben wichtiger als mein Alter.

Warum gibt es so wenig Mädchen in Ihren Büchern?

Kinney: Ich bin Vater von zwei Söhnen. Ich kenne also nur die Kindheit aus der Sicht von Jungs. Es fällt mir schwer, über Mädchen in diesem Alter zu schreiben. Deshalb gibt es bisher so wenig Mädchen in meinen Büchern.

Wird Greg eigentlich auch irgendwann älter?

Kinney: Die besten Comic-Helden verändern sich wenig. Bart Simpsons geht auch immer in die vierte Klasse, Donald Duck wird auch nicht älter. Ich glaube, dass ist ihr großes Erfolgsgeheimnis. Wir finden es gut, dass sie gleich bleiben, auch wenn wir älter werden. Deshalb möchte ich auch Greg nicht altern lassen.

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