Steht eine Gebietsreform bevor?
Auf dem Land in Nordrhein-Westfalen macht sich dieser Trend längst bemerkbar: Weite Anfahrten zu den Rathäusern sind nicht ungewöhnlich. Martin Lehrer, Sprecher des nordrhein-westfälischen Gemeindetages, sagt, dass die Bürger viele Angelegenheiten schon heute über das Internet klären müssen, wenn sie sich weite Wege sparen wollen. In NRW ist ein Bürgermeister zuständig für 45.000 Bürger. In Bayern kommen gerade einmal 6000 Bürger auf einen Rathauschef. Lerner sagt: Angesichts des Fachkräftemangels käme Bayern langfristig nicht um eine neue Gebietsreform herum. Weniger Gemeinden, weniger Rathäuser, weniger Personal.
"Eine intensive politische Diskussion in diese Richtung gibt es derzeit nicht", sagt Große Verspohl vom bayerischen Gemeindetag. Aber: "In zehn oder 15 Jahren kann das ganz anders aussehen."
Rathäuser brauchen Ideen
Bernhard Brosig will es so weit gar nicht erst kommen lassen. Er sagt: "Die Gemeinde muss eine attraktivere Arbeitgeberin werden." Seine Ideen hat er in einem Bericht zusammengefasst, den er im Gemeinderat vorgestellt hat: flexible Arbeitszeiten, Förderung der Gesundheit durch Bewegungs- und Ruheräume, höheres Einstiegsgehalt, Prämien, arbeiten von zu Hause aus, gesundes Mittagessen und Wasserspender. Dinge also, die viele Unternehmen in der Wirtschaft längst umgesetzt haben. "Mit solchen Angeboten könnte Eckersdorf aktiv um Fachkräfte werben. Das sind kreative und sinnvolle Ideen", bewertet Fachreferent Große Verspohl das Konzept.
Die Entscheidung über die Zukunft des Rathauses bleibt aber eine politische. Der Gemeinderat muss entscheiden, ob er neue Strukturen und damit Kosten zulässt - oder nicht.
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