Auswärts-Dreier für Young Volleys

Von Jürgen Schott

Die Decke hängt tief in der Sporthalle von Marktoffingen, dafür hängt nun quasi für die Damen der N. H. Young Volleys der Himmel voller Geigen. Denn auch bei ungewohnt niedriger Begrenzung des Spielfeldes nach oben hin gewann der Aufsteiger in die Regionalliga Süd-Ost am Sonntag beim Vorjahresvierten FSV Marktoffingen mit 3:0 (26:24, 25:18, 26:24) und feierte im vierten Saisonspiel den zweiten Erfolg.

 
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„Mit der tiefen Decke – ich schätze mal bis zu eineinhalb Meter niedriger als in unserer Halle – sind wir unverhofft gut zurechtgekommen“, sagte Trainer Marc d’Andrea nach der Partie im Landkreis Donau-Ries. Zwar landete der Ball hin und wieder unter dem Dach, doch insgesamt konnte er mit seinem Team hochzufrieden sein, „Annahme und Aufschlag waren gut“, analysierte er, und seine eher vorsichtige Taktik war auch aufgegangen.

Die Mannschaft aus Neudrossenfeld und Hollfeld setzte von den zur neuen Saison geholten Angreiferinnen Nora Anders und Michaela Dutz lediglich Anders im zweiten Satz ein. „Ich hatte sie ja als Option für den Fall, dass es nicht läuft. Aber ich musste nicht wechseln“, verpackte der Coach das Lob für seine Damen.

Höreth und Meisel stark

Die starke Sophia Höreth ließ dem FSV-Block selten eine Chance, auch Lisa Meisel schmetterte oft perfekt oder machte es mit List, wie beim erfolgreichen Satzball in Durchgang zwei. Sieben solcher Entscheidungsbälle hatte sich der Gast da erspielt, gleich den zweiten nutzte er.

Im ersten Satz hatten die schon 16:9 führenden Young Volleys auch einen kurzen Hänger weggesteckt, als die Schwäbinnen aus einem 16:18-Rückstand eine 21:19-Führung machten. Höreth, Leonie Stöcker und Antonia Raith mit guten Aufschlägen und Meisel sorgten für den ersten Satzball des d’Andrea-Teams. Und nach dem Gewinn des wohl längsten Ballwechsels des Nachmittags zum 25:24 gelang auch der erste Etappensieg.

2:0 nach 49 Minuten

3:3, 10:10 – auch Durchgang zwei war hart umkämpft, bis Stöcker an zwei der Punkte zum 14:10 beteiligt war und danach vor allem Höreth auf 22:15 erhöhte. Nach 49 Spielminuten führte der Gast mit 2:0 Sätzen.

Die Aufgaben (auch von Sophie Mayer und Meike Schirmer) waren weiter gut, und der Block funktionierte, beispielsweise, als es galt, nach dem 2:5 im dritten Satz nicht weiter zurückzufallen. Zuspielerin Schirmer fand viele Varianten, um ihre Kolleginnen Erfolg versprechend in Szene zu setzen. D’Andrea: „Sie hat es fast immer richtig gemacht.“

Spannung nach dem 19:13

So war das 6:7 der letzte Rückstand der Oberfränkinnen in einem Spiel, das aber trotz der 19:13-Führung des Gastes noch einmal spannend wurde. Denn die Young Volleys ließen die Heimmannschaft auf 20:17 und nach drei eigenen Zählern – darunter ein Service der eingewechselten Sandra Ullrich aus dem zweiten Team – sogar auf 24:24 herankommen.

Den vierten Matchball nutzte der Aufsteiger, und Sophia Höreth wunderte sich etwas: „Eigentlich wollten wir viel über die Mitte angreifen – und dann haben wir doch bei fast jedem Angriff über außen gepunktet. Ansatzweise hat man heute jedenfalls gesehen, was wir drauf haben.“

Antonia Raith sah den Grund für den Erfolg so: „Wir waren in diesem Topspiel bestens in Stimmung und haben auch eine starke Abwehrleistung gezeigt.“

N. H. Young Volleys: Lauterbach, Schirmer, Raith, L. Meisel, Stöcker, Ullrich, Dutz, Anders, Böhm, Höreth, Mayer, Gnade.