Turnierboss nimmt Stellung zur Kritik
Turnierboss Craig Tiley lässt seine Stars immer öfter abends antanzen, in der zweiten Major-Woche gibt es über den Tag viel Leerlauf, viele Doppel- und Mixedpartien, abends dann Einzelsessions der großen Namen. Verzögert sich der Turnierablauf, wird es indes schnell kritisch für den Stundenplan. Bei den diesjährigen Australian Open hatten erst extreme Hitze und dann starker Regen den Wettkampf durcheinandergewirbelt. Zahlreiche Ansetzungen mussten verschoben und am nächsten Tag nachgeholt werden. Er müsse das Turnier halt in 14 Tagen durchboxen, erklärte Tiley zur Kritik der Profis. Er versprach aber auch eine „intensive Analyse“ nach den Australian Open: „Wir werden sehen, was wir besser machen können.“
Selbst in Wimbledon und bei den French Open wird das Ende des Spielprogramms inzwischen immer weiter in den späten Abend ausgedehnt, Nachtschichten gibt es allerdings wegen der von Anwohnern eingeklagten Sperrstunden nicht. Unter Flutlicht ging dennoch schon manches Duell über die Bühne, in London gerne auch mal mit Sir Andrew Barron Murray. Ihn könne nichts glücklicher machen als diese Kämpfe, sagte er.
Murray – Ein Kämpfer mit Metallhüfte
Abschreiben sollte man diesen Murray jedenfalls nie. Seine „Liebe zum Spiel, zum Wettkampf und Respekt“ würde ihn niemals aufgeben lassen, sagte er. Deswegen ist er nach seiner Hüft-Operation und dem Rücktritt 2019 auch wieder auf den Platz zurückgekehrt. „Die Tatsache, dass ich mich trotz Metallhüfte immer noch mit den besten Spielern der Welt messen kann, darauf bin ich stolz“, hatte der vor vier Jahren zum Ritter geschlagene Brite einmal gesagt.
In Melbourne wartet in der dritten Runde am Samstag der an Nummer 24 gesetzte Spanier Roberto Bautista Agut als nächster Gegner. Fünf Mal erreichte Murray bereits das Finale beim ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres, zuletzt allerdings vor sieben Jahren. Murray wird bis zum letzten Punkt um seine Chance kämpfen. „Ich liebe es, mein Herz auf dem Platz zu lassen, Emotionen zu zeigen. Ich bin dafür viel kritisiert worden über die Jahre. Aber so bin ich.“