Deutlich über zwei Jahre hat es gedauert, bis die Apothekerin aus Serbien in ihrem erlernten Beruf in Deutschland arbeiten durfte. Zeugnisse und Nachweise bei Behörden einreichen, warten, nochmals die Unterlagen einreichen, weil ihre Gültigkeitsdauer inzwischen abgelaufen ist, Fachsprachenprüfung, Arbeitsvisum, Kenntnisprüfung – und immer wieder Verzögerungen. Ihr Chef verzweifelt: Es ist nur eines von mehreren Beispielen, die er in den vergangenen Jahren selbst erlebt hat, wie er sagt. Um sich und seine Mitarbeiter zu schützen, sollen sie anonym bleiben. Bei allen handelt es sich um Fälle aus dem Landkreis Coburg. „Es wird seitens der Behörden keine Rücksicht darauf genommen, dass wir die Kollegen aus dem Ausland händeringend benötigen, um die bestehenden Strukturen überhaupt irgendwie aufrecht erhalten zu können in diesem kaputtgesparten, überbürokratisierten und massiv unterfinanzierten System“, schimpft der Apotheken-Inhaber. Auch seine Branche ächzt unter Personalmangel.