Konzernchef Richard Lutz hatte 76,5 Prozent als Ziel für das Gesamtjahr ausgegeben, nachdem in der Vergangenheit die Latte deutlich höher gelegen hatte. 2018 gab es aber große Probleme mit Zugverspätungen, besonders in der langen Hitzeperiode im Sommer und Herbst. Anlässlich mehrerer Krisentreffen sagte Lutz im Januar dem Bund als Eigentümer zu, im ersten Halbjahr Schritt für Schritt besser zu werden. Einen Strich durch diese Rechnung machten im Juni nicht nur das Wetter und zahlreiche Baustellen, sondern nun auch wieder Fahrzeugprobleme. Seit am neuen Flaggschiff ICE4 fehlerhafte Schweißnähte entdeckt wurden, nimmt die Bahn den Herstellern vorerst keine weiteren Züge ab - seit dem kleinen Fahrplanwechsel Anfang Juni macht sich das bemerkbar. Im Regionalverkehr waren im Juni 92,6 Prozent der Züge pünktlich, so wenig waren es in einem Juni zuletzt 2011. Die Pünktlichkeitsstatistik berücksichtigt monatlich gut 800.000 Fahrten von Personenzügen der Deutschen Bahn, davon 20.000 im Fernverkehr.