Alle Jahre wieder veröffentlicht das Standesamt der Stadt Selb die Statistiken für das jeweils vorhergehende Jahr, in diesem Fall also für 2022. Darin enthalten sind die beliebtesten Mädchen- und Jungennamen, Geburten, Eheschließungen, Religionsaustritte und Sterbefälle. So ermöglicht das Standesamt einen interessanten Einblick in das soziale und demografische Geschehen in der Stadt Selb.

Auf den ersten Blick – wir werden diese Statistik noch näher beleuchten – sind die Zahlen allerdings wenig überraschend. Die Trends und Vorlieben bei der Namenswahl halten an: Sowohl traditionelle als auch neue und kreative Namen wählen die Eltern oft und gerne für ihr neues Familienmitglied aus. Die Geburtszahlen geben uns eine Vorstellung davon, wie die Bevölkerung wächst und sich verändert.

Einen starken Einbruch erlebten die Zahlen der Neugeborenen in Selb, als die Geburtsabteilung des hiesigen Klinikums geschlossen worden ist. Seither bleiben die Zahlen aber relativ konstant. Daraus lässt sich schließen: „Echte“ Selber Kindlein sind rar. Der Blick in die umliegenden Kliniken zeigt einen kleinen Rückgang an Geburten. Ist der Corona-Babyboom vorbei? Die Anzahl der Eheschließungen hat nach der Pandemie, in der Beschränkungen Hochzeiten erschwert haben, wieder zugenommen. Eine steigende Tendenz gibt es im Vergleich zum Vorjahr auch bei den Kirchenaustritten. Die religiöse Überzeugung der Menschen in Selb verändert sich anscheinend sehr. Eine Einschätzung der Gesundheit und der Lebenserwartung der Selber Bevölkerung bieten uns die Sterbefälle. Diese sind ein wenig zurückgegangen. Aus Selber Perspektive zeigt sich also, dass sich die Stadt im Jahr 2022 erstmals von der Pandemie wieder erholt hat.

Insgesamt bieten diese Zahlen einen interessanten Einblick in das Leben und die Entwicklungen in der Stadt Selb. Eine Vorstellung davon, welche Trends und Veränderungen in den kommenden Jahren zu erwarten sind, erhalten die Bürger durch die Statistik zudem.