Aufruf zur Vernunft In diesem Jahr ist vieles anders: Vatertag in der Pandemie

Ob Herrentag oder Vatertag: Fußmärsche mit Bollerwagen und Bier haben an Christi Himmelfahrt Tradition. Doch in der Corona-Pandemie ist dieses Jahr vieles anders.

 
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Mit Blick auf traditionelle Bollerwagentouren am Vatertag rufen Gastronomen und Polizei zu Vernunft und Achtsamkeit auf. Denn: Auch an Christi Himmelfahrt gelten die wegen der Corona-Pandemie verfügten Kontaktbeschränkungen.

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"Wir können nur an die Vernunft und Disziplin der Menschen appellieren, sich an die Maßnahmen wie Abstandhalten oder das Tragen von einem Mund-Nase-Schutz zu halten", sagte Michael Maatz, stellvertretender Landesvorsitzender der Gewerkschaft der Polizei (GdP) in Nordrhein-Westfalen. "Wer sich nicht an die Regeln hält, muss mit Sanktionen rechnen. Die Kolleginnen und Kollegen sind gewappnet."

Restaurants und Biergärten dürfen am Himmelfahrtstag fast überall aufsperren. Der Besuch ist aber mit Auflagen verbunden. Oft müssen zum Beispiel die Kontaktdaten im Restaurant hinterlegt werden. Das Wandern an Seen oder in den Bergen ist in der Regel kein Problem. In aller Regel dürfen sich maximal die Mitglieder von zwei Haushalten treffen, in vielen Bundesländern muss aber trotzdem der Mindestabstand von 1,5 Metern eingehalten werden.

"Das Virus ist noch unter uns, die Gefahr ist noch nicht gebannt", sagte Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU). Ausflüge und sonniges Wetter dürften nicht dafür sorgen, dass hart Erkämpftes riskiert werde. "Es wäre fatal, diese Erfolge nun leichtfertig aufs Spiel zu setzen. Bitte bleiben Sie auch am Vatertag achtsam!"

In der Tat hätten einige Verbandsmitglieder die Sorge geäußert, "dass am Vatertag Feiernde vor den Biergärten stehen und die Regeln dann nicht mehr so genau nehmen", sagte Thomas Geppert, Landesgeschäftsführer des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga Bayern). "Ich kann nur appellieren, dass man es dem Wirt nicht zu schwer macht." Alle Betriebe würden ohne Ausnahme auf die Vorgaben achten. "Gesundheit steht an erster Stelle."

Ähnlich äußerte sich der Dehoga-Präsident in Mecklenburg-Vorpommern, Lars Schwarz. Es sei klar kommuniziert worden, dass es in diesem Jahr nicht so gehe wie sonst. Deswegen habe er auch keine großen Bedenken, "dass uns alkoholisierte Horden in den Biergärten überfallen", sagte Schwarz.

Der Dehoga in Niedersachsen verwies darauf, dass ein spürbarer Anstieg der Infektionszahlen nach Himmelfahrt schnell zu einer erneuten Schließung führen könne. Hauptgeschäftsführer Rainer Balke sagte, er habe Zweifel, ob sich alle "Feierwütigen" der Konsequenzen von Fehlverhalten bewusst seien. "Insofern kann ich nur hoffen, dass alle in diesem besonderen Jahr auch aus purem Eigeninteresse mal einen Gang zurückschalten."

Ganz sorgenfrei können Männer auf Tour durch den Hamburger Kiez gehen - virtuell: Einige Geschäfte des berühmten Stadtteils St. Pauli wollen das Flair der Reeperbahn mithilfe von Facebook in die Wohnzimmer bringen. An Christi Himmelfahrt, von 12.00 Uhr an, können die Besucher - ob männlich oder weiblich - verschiedene kleine Läden auf und abseits der Reeperbahn live erkunden.