Auf Truppenübungsplatz Grafenwöhr Fundmunition wird sicher gesprengt

Jürgen Masching
Ein mächtiger Feuerball entsteht bei der Sprengung von Fundmunition. Foto: Jürgen Masching Foto:  

Das ist ein gefährlicher Job: Experten sprengen Fundmunition auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr.

 
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Es ist auf dem Truppenübungsplatz in Grafenwöhr immer etwas laut. Artilleriefeuer, Gewehrfeuer und Hubschrauber sind zu hören. Doch dieser Tage mischte sich ein anderes Geräusch darunter.

Hier wurde nämlich Fundmunition sicher gesprengt, die beim Absuchen der sogenannten „Fire Breaks“, auf Deutsch Brandschneisen, gefunden wurden. „Diese Munition kann nicht abtransportiert und muss vor Ort gesprengt werden“, so Michael Saalborn vom Safety Office in Grafenwöhr. Er war auch zuständig für den reibungslosen Ablauf und der Sicherheit bei dieser Sprengung.

Saalborn betont, dass die Zielsetzung vor allem die Sicherheit ist, aber auch die Zusammenarbeit von Range Control, Schießbahnsicherheit und dem Bundesforst, um Flora und Fauna vor den gefährlichen Bränden zu schützen. Er berichtet, wegen dem heißen Sommer und den zahlreichen Bränden habe es mehr Sprengungen in diesem Jahr gegeben. Die Munition wird mit speziellen Detektoren gefunden und ausgegraben.

Auch Joshua Bridges von ITAM (Integrated Training Area Management) in Grafenwöhr äußert sich zu diesen etwa alle zwei Wochen stattfindenden Sprengungen: „Bei diesem Programm geht es vor allem um die nachhaltige Landbewirtschaftung. Das Wichtigste dabei sind die Brandschneisen, die wir für den Trainingsbereich geschaffen haben. Diese sollen das Feuer während der Übungen eindämmen. Denn bei solchen Übungen gibt es immer wieder Blindgänger. Diese müssen sicher und effektiv entfernt werden. So können wir unsere Arbeit fortsetzen und können durch die Brandschneisen die Flächen weiterhin nutzen.“

Damit das Feuer von den Schießbahnen nicht in den Wald überspringen kann, werden „Fire Breaks“ geschlagen. Die Zahl dieser Einsätze war in diesem Jahr extrem hoch, sagt auch Tobias Zwicker, der „USAG Bavaria Assistant Fire Chief“ in Grafenwöhr. „Dieser Sommer war für uns eine Herausforderung, denn es gab aufgrund der extremen Trockenheit ein immenses Einsatzaufkommen“. So mussten die Kräfte der Lagerfeuerwehr vier bis fünf Wochen lang jeden Tag zu einem Wald- oder Flächenbrand ausrücken. „Auch die Reserve von zu Hause wurde teilweise benötigt“, so der Assistant Fire Chief. Die Aufgabe sei es, die Waldbrände möglichst schnell, am besten noch in der Entstehungsphase, in den Griff zu bekommen. „Wir wollen natürlich in erster Linie hier den Umweltschaden möglichst gering halten, aber auch den Übungsbetrieb unterbrechungsfrei ablaufen zu lassen“, so Zwicker. Bei den Bränden muss natürlich auch auf Eigensicherheit geachtet werden, denn die nicht detonierte Munition kann bei einem Brand natürlich zu einer Gefahr für die Feuerwehrleute werden. „Es gibt hier verschiedene Faktoren zu berücksichtigen“, erläutert Zwicker. „Ist es ein Bereich, der brennt, in den man gefahrlos einfahren kann oder ein Bereich, in dem zu viel Munition liegt? Das wäre ein No go.“ Das müsse man dann vor Ort abklären, denn die Sicherheit stehe auch hier an oberster Stelle.

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