Auf Fränkisch: Theaterbühne spielt Stück mit derbem Humor Das Baumann: Tragikomödie auf der Bühne

Von Rainer Unger
Zwei suchen das Gespräch. Foto: Rainer Unger Foto: red

Nach Indien führt das neue Stück der Theaterbühne „Das Baumann“. Nein, nicht auf den Subkontinent, sondern in das gleichnamige Theaterstück von Josef Hader und Alfred Dorfer. Im Jahr 1993 verfilmte Regisseur Paul Harather das Werk als österreichische Tragikomödie und Roadmovie. Der Film erregte internationales Aufsehen und heimste mehrere Preise ein. Am kommenden Freitag, 20 Uhr, ist in Kulmbach die Premiere des Theaterstücks.

 
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„Wir können gut miteinander“, erklärt Rüdiger Baumann die erneute Zusammenarbeit mit Georg Mädl in einem Zwei-Personen-Stück. Soll heißen, beide beschäftigen sich intensiv mit ihrer Arbeit und diskutieren Sachverhalte und auch Probleme miteinander aus. Beweise für die daraus resultierende erfolgreiche Arbeit sind „Scrooge“ und „Das Grippenspiel“, für die jeweils auch Rüdiger Baumann als Autor verantwortlich zeichnet. Ein weiterer Grund für das Zwei-Personen-Stück ist laut Georg Mädl aber auch die Tatsache, dass die meisten Akteure des „Schauhaufens“ ehrenamtlich schauspielern und ihnen oft die Zeit fehlt für die zahlreichen Proben und Aufführungen.

Lakonische Erzählweise

Weil Rüdiger Baumann mehr als ausgelastet ist, machten sich beide dieses Mal auf die Suche nach einem bereits existierenden Stück und blieben bei „Indien“ hängen. „Das ist mal ein ungewohnt anderer Stil, irgendwo sperrig und mit einer lakonischen Erzählweise. Es verbirgt sich viel hinter dem Text. Es war einfach reizvoll, mal an einen solchen Text zu gehen“, erläutert Rüdiger Baumann. Seinem Publikum empfiehlt er, sich nicht vom teils derben österreichischen Humor des Kabarettisten-Duos Hader und Dorfer abstoßen zu lassen.

Das Mundartstück haben sie ins Fränkische übersetzt und heben dabei hervor, dass das österreichische Autorenduo Schauspielensembles dazu ermutigt, das Stück in ihre jeweilige Mundart übersetzen. Zwar befindet sich im Buch ein angegliedertes Glossar, dennoch mussten sie bei einigen Begriffen erst einmal recherchieren, was sie bedeuten.

Zwei Männer testen Gaststätten

In dem Stück geht es darum, dass zwei Männer eine Broschüre für den Tourismusverband erstellen sollen und deswegen zusammen Gaststätten testen. Dabei handelt es sich laut Rüdiger Baumann um zwei „Kommunikations-Legastheniker“, die nicht miteinander können. Kurt Fellner, gespielt von Rüdiger Baumann, ist dabei der Klischeebeamte, während Heinz Bösel (Georg Mädl) mehr einen hemdsärmlichen Typ darstellt.

Fellner sucht immer wieder das Gespräch. Bösel möchte in Ruhe gelassen werden und schweigend sein Schnitzel essen. Das macht er mit Begeisterung, wobei er in keiner Wirtschaft etwas anderes isst als ein Schnitzel. „Zum Frühstück isst er mal ein Schnitzelbrötchen“, ergänzt Rüdiger Baumann noch. Obwohl sich beide zunächst ablehnend gegenüber stehen, bleibt es nicht aus, dass sie sich bei ihrer Tour näher kommen. „Das Ganze ist eine spannende, emotionale Angelegenheit“, schildert Georg Mädl.

Zweiter Teil spielt im Krankenhaus

Spielt der erste Teil in diversen Gasthäusern, spielt der zweite im Krankenhaus. „Auch wenn es emotional zwischen den beiden stimmt, haben sie bis zum Schluss ein Problem, miteinander ein vernünftiges Gespräch zu führen. Es sind eben Kommunikations-Legastheniker“, verdeutlicht Rüdiger Baumann. Etwa sechs Wochen sind die beiden Interpreten mittlerweile am Proben, im Schnitt drei bis vier Mal die Woche. Daneben sind beide als Regisseure tätig und übernehmen zudem den Bühnenbau und die Technik.

Info: Die Premiere des Stücks ist am Freitag, 20 Uhr. Weitere Termine sind am 21. und am 27. Januar, am 3., 4., 10., 11., 18. und
25. Februar jeweils um 20 Uhr
sowie am 5., 12., 19. und
26. Februar jeweils um 17 Uhr. Karten gibt es unter
mail@das-baumann.de, unter der Telefonnummer 0 92 21/9 33 93 und bei Sintenis Deko & Schenken in der Blaicher Straße 25.

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