Spuk-Erlebnisse
Der Beweis für solche Erlebnisse ist schwer zu führen. Wenn man hinschaut, passiert ja nix,“ sagt der Theologe. Schlagzeilenträchtige Spuk-Erscheinungen in der Vergangenheit hätten sich als Inszenierung entpuppt, um Aufmerksamkeit zu erreichen. Für Fugmann sind solche Erscheinungen die „Botschaft eines Menschen. Wenn die gehört wird, hört der Spuk schnell auf.“ Einen weiteren Erklärungsversuch bietet Fugmann noch an: „Ich stelle die Frage nach Realität und nach Wirklichkeit.“ Wenn jemand einen Albtraum hat und danach noch stundenlang verängstigt ist, sei der Traum zwar nicht real, wirke allerdings auf die Psyche des Betroffenen. Auch Spukerlebnisse machten den meisten Menschen Angst – sie wirken, ohne zwangsläufig real sein zu müssen.
Geist - Begeisterung
Was für Spuk-Erlebnisse gilt, gilt auch für die Begegnung mit Geistern. Man kann sie kaum real erklären. Ein Blick in die Etymologie zeigt: Geist steckt in dem Verb begeistern und ist gleichbedeutend mit Erregung oder emotionaler Bewegung. „Das ist eine präzise Beschreibung, denn die erste Reaktion auf einen Geist ist meist Panik oder Angst. Solche Phänomene lassen sich auf Kollektive anwenden: Der Geist des Nationalsozialismus hat damals die Menschen begeistert,“ sagt der Wissenschaftler. Er, Fugmann, verstehe seine Aufgabe darin, Sprachfähigkeit herzustellen, für das, was zwischen Himmel und Erde passiert: „Es gibt eine hohe Hemmschwelle, über solche Erlebnisse zu reden.“
Info: Der Vortrag „Spuk & Geister“ mit Haringke Fugmann und Brigitte Häusler beginnt am Montag, 24. Oktober, um 19.30 Uhr im Seminarraum im Hof des evangelischen Gemeindehauses in der Richard-Wagner-Straße. Eintritt vier Euro.