Auerbacher 20:25-Pleite in Nieder-Roden

So ganz und gar nicht einverstanden mit der Leistung seines Teams - vor allem in Hälfte zwei - war Auerbachs Spielertrainer Tobias Wannenmacher. Foto: Klaus Trenz Foto: red

Eine fünfzehnminütige Durststrecke in der zweiten Halbzeit ohne eigenen Treffer hat den SV 08 Auerbach um die Früchte seiner Arbeit gebracht. So verlor der Neuling sein phasenweise überlegen geführtes Gastspiel bei der HSG Rodgau Nieder-Roden mit 20:25 (11:12) und rutschte auf Platz elf der Tabelle der 3. Liga Ost ab.

 
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Trotz einiger Anlaufschwierigkeiten und einem schnellen 2:0-Vorsprung der Hessen kamen die Auerbacher gut ins Spiel, glichen nach acht Minuten zum 3:3 aus und kamen aus einer stabilen Abwehr heraus immer wieder zu schnellen Gegentoren.

Das Angriffsspiel der HSG war wenig effektiv und lief sich entweder fest oder musste wegen drohenden Zeitspiels unvorbereitet abschließen. So erzielten die Gastgeber von ihren ersten vier Treffern alleine drei vom Siebenmeterpunkt aus. Einzig im Eins-gegen-Eins kam die Offensive der Oberpfälzer nicht richtig in Schwung und gab während der gesamten Partie ein trauriges Bild ab.

Starker HSG-Torhüter Rhein

„Unsere Abwehr war heute, wie schon seit Wochen, ganz gut, wir kamen über weite Strecken auch ganz gut über die erste und zweite Welle, aber unser Eins-gegen-Eins war eine echte Katastrophe“, erklärte SV-Spielertrainer Tobias Wannenmacher die Niederlage. Zudem ließ man sich von Beginn an immer wieder von Torhüter Marco Rhein den Schneid abkaufen. Allen voran den sonst so gefährlichen Auerbacher Andreas Wolf hatte der Keeper der Hessen gut analysiert.

Da aber Nieder-Rodens Fehlerquote noch höher war als die des SV 08, gingen die Gäste mit einem Vier-Tore-Lauf mit 8:6 in Führung (18.). Schon hier zeigte einmal mehr Matthias Schnödt seine defensiven Qualitäten und brachte den gegnerischen Angriff mehrmals aus dem Konzept.

Hätten die Unparteiischen in dieser Phase nicht dreimal einen Vorteil für Auerbach vorzeitig abgepfiffen, wer weiß, wie sich die Partie entwickelt hätte. Doch auch so hatten die Gäste das Spiel im Griff und bauten ihre Führung auf 11:7 aus. Unerklärlicherweise verfiel man nun in eine gewisse Hektik, ließ sich in ungünstige Positionen drängen, musste mehrmals unter drohendem Zeitspiel abschließen und warf so den gegnerischen Torhüter warm. Die Hessen kamen deshalb bis zur Pause auf 11:12 heran.

Spielentscheidende Szene in Hälfte zwei

Nach dem Wechsel blieben die Auerbacher am Drücker, nutzten die Schwächen der HSG und bauten ihre Führung auf 16:13 aus. Nieder-Roden lag fast schon am Boden, dann jedoch kam es zur spielentscheidenden Szene: Maximilian Lux lief vom Anwurf weg aufs Tor zu, scheiterte mit einem unvorbereiteten Wurf von neun Metern am erneut gut positionierten Torhüter Marco Rhein und verursachte kurz darauf einen – allerdings sehr zweifelhaften – Strafwurf. Diese Szenen weckten nicht nur das gegnerische Team, sondern vor allem auch das bis dahin eher stille Publikum. Plötzlich kippte das Momentum.

Ein ums andere Mal liefen die Blau-Weißen kopflos gegen die Abwehr der Gastgeber an, gaben den Ball entweder durch schwache Wurfversuche oder durch technische Fehler in die Hände des Gegners und brachen zusehends ein. Es dauerte geschlagene 15 Minuten, ehe Andreas Wolf mit seinem ersten Treffer in der 54. Minute das nächste Tor für seine Farben erzielte.

Allerdings hatten bis dahin die Gastgeber unter dem frenetischen Jubel des eigenen Publikums deren neun erzielt, sodass inzwischen eine klare 22:17-Führung von der Anzeigentafel leuchtete. Auerbach kam zwar noch auf 22:18 heran und hätte da sogar noch fast fünf lange Minuten Zeit zur Wende gehabt, allerdings hatte man sich im blau-weißen Lager offensichtlich schon aufgegeben.

Untaugliche Offensivleistung

Für Tobias Wannenmacher war eindeutig die untaugliche Offensivleistung seines Teams der Grund für die Niederlage. „Wenn man nur 20 Tore erzielt und dabei eine Viertelstunde gar nicht triff, kann man in der 3. Liga keine Spiele gewinnen. Jetzt stehen wir am kommenden Wochenende gegen Bad Blankenburg schon wieder etwas mehr unter Zugzwang. Die größte Aufgabe in den nächsten Tagen wird sein, dem Team die schwierige Situation und die drohende Gefahr, dass am Ende die nötigen Punkte fehlen könnten, eingehend zu vermitteln.“

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