Viele seiner Filme sind nur wenige Minuten lang. In Bayreuth zeigt er einige von diesen kurzen Streifen, aber auch einen richtigen Spielfilm: „Bayerisch Verbrechen“, eine irrwitzige Milieustudie aus dem Bayerischen Wald, über drei Brüder, die sich als Kleinkriminelle über Wasser halten. Der Film zog beachtliches Publikum in Regensburger Kinos. Grun ist mittlerweile eben Kult, auch in anderen Städten hat er Fans. Und bleibt nicht mehr auf den Kosten sitzen. „Seit ungefähr fünf Jahren spielen die Filme ihre Kosten ein. Sonst hätte ich auch schon den Mut verloren“, sagt er.
Seinem Kameramann zahlt er etwas, die Schauspieler aber gehen eher leer aus. „Denen kann ich ja auch noch erzählen, dass ich sie groß rausbringe“, sagt er. Und auch das meint er nicht nur witzig. Immerhin spielt einer seiner Akteure nun bei „Dahoam ist Dahoam“ mit. Und dann Julia Koschitz: Sie wurde nach Grun zum Star. „Die war eine seltene Mischung“, sagt Grun, „bildhübsch und wahnsinnig talentiert“.
Er selber, so meint er, wird „immer unten“ bleiben. „Ich habe mich damit abgefunden, dass ich nie eine Chance haben werde, einen bezahlten Film zu machen.“ Kürzlich rief ein Sender bei ihm an, es ging um einen seiner längeren Filme. Tolle Story, meinten die Fernsehleute, könnte man doch neu drehen, mit einen richtigen Etat. Aber auch mit neuen Hauptdarstellern. „Da habe ich nein gesagt“, sagt Grun.
Mag sein, dass er nicht gegen das Geld ankommt. Aber offenbar auch das Geld nicht gegen ihn.
INFO: Erik Grun gastiert am kommenden Dienstag, 10. März, in der Sübkültür im Forum Phoinix. Gezeigt werden „Bayerisch Verbrechen“ sowie sechs preisgekrönte Kurzfilme. Beginn ist um 20 Uhr.