Atomwaffen: Nordkorea provoziert weiter

Nordkoreanische Soldaten salutieren am 09.09.2017 vor dem Großmonument Mansudae in Pyongyang, Nordkorea, um an den 69. Jahrestag der Gründung des Landes zu erinnern. Foto: Uncredited/Kyodo Foto: red

Nach den neuen Sanktionen des UN-Sicherheitsrates verschärft Nordkorea seine Verbalattacken gegen die USA und ihre Verbündeten Japan und Südkorea. Ein Komitee hat zum Atombombenabwurf auf Japan aufgerufen.

 
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Das der herrschenden Arbeiterpartei unterstellte Asien-Pazifik-Friedenskomitee rief in einer Erklärung dazu auf, Japan mit einer Atombombe anzugreifen, «durch die die vier Inseln des Archipels ins Meer versenkt werden» sollten. Das US-Kernland müsse zudem «zu Asche und Dunkelheit reduziert» sowie die Regierung in Seoul «mit einer Feuerattacke ausgelöscht werden», wurde das Komitee am Donnerstag von den Staatsmedien zitiert.

Regierung rückt nicht von Atomprogramm ab

Der Weltsicherheitsrat hatte am Montag auf Betreiben der USA die Strafmaßnahmen gegen Nordkorea wegen eines verbotenen Atomtests einstimmig verschärft. Die Resolution deckelt Öllieferungen an Nordkorea. Textilexporte, ein extrem wichtiger Posten im Außenhandel des Landes, werden verboten. Die Regierung in Nordkorea erklärte daraufhin, den Sanktionsbeschluss kategorisch abzulehnen und von ihrem Atomprogramm nicht abrücken zu wollen.

Japan habe sich den von den USA eingefädelten Sanktionen «eifrig» angeschlossen, heißt es in der Erklärung des nordkoreanischen Komitees weiter. «Japan braucht nicht mehr länger zu existieren.» Südkoreas Regierung wurde als Gruppe «pro-amerikanischer Verräter» beschimpft, die sich ebenfalls für härtere Sanktionen ausgesprochen hätten. Auch verlangte das Komitee die Auflösung des UN-Sicherheitsrats, weil es sich als «Werkzeug des Bösen» erwiesen habe und den Anweisungen der USA folge.

Komitee ist quasi-offizielle außenpolitische Organisation

Nach Angaben des südkoreanischen Vereinigungsministeriums handelt es sich bei dem Komitee um eine quasi-offizielle außenpolitische Organisation, die für den «kulturellen und politischen» Austausch in der Region zuständig ist.

Nordkorea hatte nach eigenen Angaben am 3. September eine Wasserstoffbombe gezündet, mit der Interkontinentalraketen bestückt werden können.

dpa

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