Ähnlich sieht es Europas früherer Raumfahrtchef Jan Wörner. „Der Mond ist zweifellos ein interessantes Ziel für wissenschaftlich getriebene Raumfahrtmissionen“, sagte er. Solange Künstliche Intelligenz nicht Astronauten ersetze, seien solche Missionen sehr relevant.
Was ist wohl da oben?
Was wollen wir aber angesichts der irdischen Probleme im All, fragen Skeptiker. Gerst antwortete mit einem flammenden Appell. „Raumfahrt ist unersetzbar für die Lösung genau dieser Probleme. Hunderttausende Generationen haben von unten auf die Sterne geschaut und sich gefragt: Was ist wohl da oben? Wir sind erst die zweite Generation, die durch die Raumfahrt nach unten schaut.“ Das zeige, welche Fähigkeiten der Mensch besitze, wenn er geschlossen nach vorne gehe.
„Als Erdbewohner sind wir ein Inselvolk im All. Wir sind neugierig und wollen das Meer um uns verstehen. Und das müssen wir auch, um als Spezies zu überleben.“ Die Sputnik-Satelliten und die ersten Menschen auf dem Mond sowie die Außeneinsätze und die Raumstationen seien „das erste Augenblinzeln eines neuen Zeitalters“, meinte Gerst.
„Wir werden Dinge entdecken, die wir uns jetzt nicht vorstellen können. Zum Beispiel, da bin ich gewiss, werde ich aus dem Lehnstuhl heraus erleben, wie Menschen auf dem Mars landen.“