Ein banaler Unfall hat das Leben von Asha Noppeney mit einem Schlag verändert: Als Siebenjährige stößt sie in ihrer Heimat Uganda mit einem Fahrradfahrer zusammen – durch den Behandlungsfehler eines Arztes verliert sie ihr rechtes Bein. Heute läuft die 68-Jährige Marathonstrecken im Nordic Walking und sammelt dabei Geld für karitative Zwecke.
Den Sport hat Noppeney im Jahr 2005 für sich entdeckt und ist drangeblieben, ganz besonders, weil ihr ein Fachmann das als aussichtslos ausreden wollte. „Als er sagte: ,Das können Sie nicht‘, war ich sofort bereit, das Gegenteil zu beweisen. Ich war damals nicht gut trainiert, aber sowas konnte ich mir ja überhaupt nicht bieten lassen“, sagt sie im Rückblick.
Sie fand einen Lehrer, der Menschen mit ihrem Handicap Nordic Walking-Unterricht gab. „Ich war anfangs in der Laufgruppe die Langsamste“, sagt sie. Noppeney begann zu trainieren und schraubte ihre Laufstrecken über mehrere Jahre immer weiter hoch. 2008 lief sie bereits einen Marathon in Gefrees, zuletzt, 2019 den Marathon in New York.
Seit mehr als 30 Jahren lebt Asha Noppeney in Bayreuth. Zum Studium kommt sie Mitte der 1970er-Jahre nach Europa und 1980 nach Deutschland; am Goethe-Institut in München lernt sie deutsch und besucht das Dolmetscher-Institut. In München lernt sie später auch ihren Mann Herbert kennen.
Der Bayerische Rundfunk zeigt am Montag in der Reihe Lebenslinien ein Porträt der außergewöhnlichen Frau, die sich durch den Sport mit ihrem Körper versöhnt und lernt, ihre Behinderung zu akzeptieren.
Als Nordic-Walking-Läuferin ist Asha Noppeney aber keine Einzelkämpferin, sondern verbindet immer eine Spendenaktion mit einem Lauf und sammelt dabei unter anderem Geld für den Verein Sternstunden oder die Kurier-Hilfsaktion Menschen in Not.
