Das Rathaus II
Apropos Wohnraum: Die Tage von Rathaus II und Kfz-Zulassungsstelle sind gezählt. Die meisten der dort noch untergebrachten Ämter sollen auf kurz oder lang in die Schlossgalerie umziehen, die die Stadt zu diesem Zweck gekauft hat. Allerdings: Für Zulassungsstelle und Straßenverkehrsamt ist die Schlossgalerie eher ungeeignet, weil sie mit dem Auto nur über den Umweg Rathausparkplatz erreichbar ist. Außerdem laufen noch Gespräche mit dem Landratsamt, ob eine solche Stelle nicht künftig besser gemeinsam betrieben werden kann. Auf dem Gelände des Rathaus II sollen Wohnungen entstehen. Mehrfamilienhäusern und eine Anlage für Mehrgenerationenwohnen.
Ein neuer Verwaltungsbau, noch dazu ohne Fenster, denn Akten vertragen weder licht noch Temperaturschwankungen, würde das neue Wohnviertel nur wieder durchkreuzen. Und: So ein Archiv wird einiges wiegen. Ob die Felsenkeller unter dem Gelände das überhaupt aushalten, ist noch nicht untersucht. Das Entscheidende aber: Wann die Ämter aus dem Rathaus II vollständig ausgezogen sein werden, ist noch unklar. Für das Archiv käme der Umzug wohl zu spät.
Die Leerssche Villa
Der Stadtrat hat sich also für ein Objekt entschieden, das das Baureferat recht überraschend aus dem Ärmel geschüttelt hat. In dem früheren Waisenhaus, der Leersschen Villa, sollen für das Archiv nötige Büros, Lese-, Seminar- und Ausstellungsräume entstehen. Dahinter wird dann ein Neubau geschaffen in dem die Akten lagern. Drei Stockwerke hoch und mit soviel Platz ausgestattet, dass das Archiv in den nächsten Jahren problemlos wachsen könnte. Architektonisch verspricht sich die Stadtverwaltung von dieser Lösung einen großen Wurf. Einerseits würde die denkmalgeschützte und ortsbildprägende Villa erhalten, andererseits um einen fensterlosen Anbau zu einem auffälligen und repräsentativen Bauwerk werden. Und Parkplätze sind auf dem großen, sowieso kaum genutzten Gelände, kein Problem.
Allerdings: Zum Rathaus und anderen städtischen Einrichtungen, aber auch zum Richard-Wagner-Museum, ist es ein ganz schönes Stück. Und: Die Leerssche Villa steht nicht leer. Die Forschungsstelle für Stenografie ist dort untergebracht. Und in einer Baracke dahinter ist das Zuhause des Schreibmaschinenmuseums. Was damit wird, ist noch zu klären. Allerdings: Würde das Historische Museum erweitert, wie schon mehrfach angedacht, wäre dort Platz. Und das hinter dem Museum liegende Haus Kämmereigasse 9 1/2, das Zuhause des Vereins Forum Phoinix, wollte doch sowieso renoviert werden ...