Das sehen Architekturexperten ein wenig differenzierter. Der früh verstorbene Architekt Enric Miralles erhielt seinerzeit den Zuschlag für den Entwurf, das war Anfang 1998. Dass Miralles‘ Parlamentsgebäude mit 431 Millionen Pfund weit über den ursprünglich anvisierten Kosten lag, erzeugte großen Unmut, vielleicht ein Grund für das nachträglich so vernichtende Geschmacksurteil.
Englischsprachige Dominanz
Platz zwei der hässlichsten Gebäude der Welt ging in die USA. Der Hauptsitz des FBI – der zentralen Sicherheitsbehörde der Vereinigten Staaten –, das J. Edgar Hoover Building, erhielt laut der Analyse 37,8 Prozent kritische Posts. Es folgt der Bahnhof von Newport in Wales (25,7 Prozent). Auch das 1968 im brutalistischen Stil erbaute Rathaus der US-Ostküstenmetropole Boston sowie der Bahnhof der englischen Stadt Preston finden sich auf der Liste wieder.
Neun der zehn hässlichsten Gebäude der Welt liegen laut dem Ranking im Vereinigten Königreich und in den USA. Diese regionale Dominanz lag möglicherweise neben der Vorauswahl auch daran, dass auf Twitter offenbar nur nach englischsprachigen Schlagworten gesucht wurde. Das ist ein gewisser Mangel an diesem Ranking.
Trump mal wieder
Eine Bausünde von außerhalb der USA und Großbritannien kam dennoch in die Top Ten. Das Ryugyong-Hotel in Nordkoreas Hauptstadt Pjöngjang schaffte es mit 19 Prozent auf Platz sieben. Die Liste endete mit dem Trump Tower in Las Vegas.
Der golden schimmernde Turm verfügt über 64 Geschosse, die im unteren Bereich als Hotel genutzt werden, während weiter oben luxuriöse Apartments zu finden sind. Wer aber mal in Las Vegas unterwegs war, kann eventuell bestätigen: Der Trump Tower gehört noch zu den dezenteren Bauten der Stadt.