Archäologischer Fund in Israel 2300 Jahre alter Goldring eines Kindes gefunden

/Markus Brauer
Bei Ausgrabungen in Jerusalem ist ein rund 2300 Jahre alter Goldring mit rotem Granatstein gefunden worden, der offensichtlich einem Kind gehörte. Foto: Israelische Altertumsbehörde/Emil Aladjem/dpa

Ein archäologischer Fund aus Jerusalem gibt Einblick in das Leben in der Region vor 2300 Jahren und den damaligen Einfluss des Hellenismus. Der ging auf einen weltberühmten makedonischen König zurück. Und den kennt wahrscheinlich jeder.

 
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Bei Ausgrabungen in Jerusalem ist ein rund 2300 Jahre alter Goldring mit rotem Granatstein gefunden worden. Der Ring gehörte offensichtlich einem Kind und stamme aus dem hellenistischen Zeitalter in der Region, hat die israelische Altertumsbehörde (Israel Antiquities Authority) am Montag (27. Mai) mitgeteilt. Wegen der hohen Beständigkeit von Gold seien an dem Schmuckstück keine Abnutzungserscheinungen zu sehen.

„Es ist ein sehr bewegendes Fundstück“

Der Ring fiel einer Mitarbeiterin der Ausgrabungen in die Hände, als sie Erde siebte. „Plötzlich sah ich etwas glitzern“, berichtet sie. „Ich rief sofort: Ich habe einen Ring gefunden!“ Das gesamte Team sei sehr aufgeregt gewesen. „Es ist ein sehr bewegendes Fundstück, so etwas findet man nicht jeden Tag.“

Wegen der geringen Größe gingen die Forscher davon aus, dass der Ring einem Jungen oder Mädchen gehörte. Ansonsten passe er nur an den kleinen Finger einer Frau. Das Schmuckstück sei hergestellt worden, indem dünne Goldblätter mit einem Hammer auf einer Metallbasis fixiert wurden.

Artefakt aus persischer oder frühhellenistischer Zeit

Stilistisch passe der Ring zum persischen und frühen hellenistischen Zeitalter, also vom späten 4. bis zum frühen 3. Jahrhundert v. Chr.. „In der Zeit begannen die Menschen, Gold mit eingefassten Steinen dem dekorierten Gold vorzuziehen“, heißt es in der Mitteilung.

Goldschmuck sei in der hellenistischen Welt sehr verbreitet gewesen, seit der Herrschaft von Alexander dem Großen. „Seine Eroberungen halfen dabei, Luxusgüter und -produkte zu verbreiten und zu transportieren.“

Laut Archäologen stammt der Goldring aus der Zeit des Hellenismus. Foto: Israelische Altertumsbehörde/Emil Aladjem/dpa

Alexander der Große wurde 356 v. Chr. geboren. Von 336 bis zu seinem Tod 323 v. Chr. war er König von Makedonien. Mit seinem Regierungsantritt begann das Zeitalter des Hellenismus. Alexander vergrößerte sein Reich systematisch durch Feldzüge. Auch das Gebiet des damaligen Palästinas – in dem heute auch das moderne Israel liegt – wurde Teil seines griechisch-persischen Großreichs. Die damaligen Einwohner Jerusalems seien offenbar „offen für den weit verbreiteten hellenistischen Stil“ gewesen, erklären die Forscher.

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