Arbeitsmarkt im Februar Der Frühjahrsaufschwung kündigt sich an

red
Der Arbeitsmarkt zieht wieder an. Auch auf dem Bau werden Mitarbeiter gesucht. Foto: IG BAU

Die Zahl der Arbeitslosen im Landkreis Kulmbach sinkt im Februar leicht. Die Nachfrage nach Mitarbeitern zieht an, berichtet die Agentur für Arbeit.

 
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„Im Landkreis Kulmbach ging die Zahl der Arbeitslosen im Februar wieder leicht zurück„, meldet der Chef der Arbeitsagentur Bayreuth-Hof, Sebastian Peine, im Arbeitsmarktbericht für den Februar. 1570 Kulmbacher waren demnach von Arbeitslosigkeit betroffen, 22 weniger als im Januar. Gegenüber Februar 2022 waren es allerdings 165 Arbeitslose mehr. Die Arbeitslosenquote sank auf 3,8 Prozent und lag damit 0,4 Prozentpunkte unter dem Wert des Vorjahresmonats. Auch in Kulmbach waren saisonbedingt mehr Männer arbeitslos, ihr Anteil lag bei rund 57 Prozent.

Die Anzahl der Arbeitslosen mit Wiedereinstellungszusage ist im Vergleich zum Vormonat leicht zurückgegangen. Während vereinzelt Neumeldungen von Malerhelfern und Berufskraftfahrern erfolgten, wurden andere Kräfte zur Abarbeitung von Aufträgen kurzfristig von ihren früheren Arbeitgebern zurückgerufen. Erfahrungsgemäß erfolgen allerdings danach erneut saisonbedingte Meldungen. Absolventen dreieinhalbjähriger Berufsausbildungen kamen auf die Arbeitsagentur zu. Fast alle haben schon einen neuen Arbeitgeber gefunden oder wollen sich neu orientieren und sind nur für kurze Zeit arbeitslos. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen sank erfreulicherweise gegenüber Februar 2022 um 8 Prozent auf 374. Im Februar waren 362 geflüchtete Ukrainerinnen und Ukrainer im erwerbsfähigen Alter registriert. 129 von ihnen sind arbeitslos.

Die Nachfrage nach Arbeitskräften legte kräftig zu. Mit 204 neuen Stellen gingen 100 Neumeldungen mehr ein als im Januar. Gegenüber Februar 2022 waren es 50 weniger. Der größte Bedarf kam aus dem Bereich der Zeitarbeit sowie den freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen. Hier gibt es Stellenzugänge für kaufmännische Fachkräfte, vornehmlich mit fundierten Buchhaltungskenntnissen. Im Gesundheits- und Sozialwesen werden händeringend medizinisches Fachpersonal sowie Verstärkung für Erzieher sowie Heilerziehungs- und Kinderpfleger gesucht. Auch Baubetriebe suchen weiterhin Fachkräfte für die neue Saison. Gute Einstellungschancen bestehen auch im Bereich Sanitär, Heizung, Klima. Insgesamt zeigen sich die Unternehmer wegen der Entspannung auf dem Energiemarkt etwas zuversichtlicher als noch vor wenigen Monaten.

Die Zahl der Arbeitslosen im gesamten Bereich der Arbeitsagentur, zu dem Bayreuth, Hof und Kulmbach gehören, sank von Januar auf Februar leicht um 73 Personen und liegt jetzt bei 11 241. Verglichen mit Februar 2022 waren 1235 Arbeitslose mehr zu verzeichnen. Bei der Arbeitslosenquote gab es einen Rückgang um 0,1 Prozentpunkte auf 4,4 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stieg sie um 0,5 Prozentpunkte.

„Während in den Wintermonaten regelmäßig deutlich mehr Männer von Arbeitslosigkeit betroffen sind, da diese häufiger in witterungsabhängigen Berufen arbeiten, schwankt die Zahl der arbeitslosen Frauen in der Regel weniger. Deutlich beeinflusst wurde die Arbeitslosigkeit der Frauen während des vergangenen Jahres durch den Zuzug der Geflüchteten aus der Ukraine“, erklärt Sebastian Peine. 75 Prozent der Geflüchteten seien Frauen. Das ließ den Frauenanteil im Jahresverlauf teilweise auf über 50 Prozent steigen. Mit 4792 Frauen betrug der Anteil an allen Arbeitslosen im Februar 42,6 Prozent. „Unter den Arbeitslosen ohne abgeschlossene Berufsausbildung sind Frauen mit rund 45 Prozent deutlich weniger vertreten als Männer. Herausforderungen, wie zum Beispiel Kinder während der Arbeitslosigkeit allein zu erziehen, sind aber weiterhin Frauenthemen. Rund 90 Prozent der alleinerziehenden Arbeitslosen sind Frauen“, erklärt Peine.

Die Arbeitskräftenachfrage zog agenturweit im Februar wieder deutlich an. Mit 1808 neuen Meldungen verdoppelten sich die Stellenzugänge gegenüber dem Vormonat. Es gingen aber 143 Stellen weniger ein als im Vorjahresmonat. Sebastian Peine: „Auch auf der Nachfrageseite kündigt sich der Frühjahrsaufschwung an. Mit 8132 Stellen ist das Arbeitsplatzangebot im Agenturbezirk weiterhin auf sehr hohem Niveau. Zum Vergleich: Im Februar 2019 waren rund 5.600 Stellen im Pool“.

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