Arbeiter schlug mit der Schippe zu - Opfer starb wenig später Prügelei am Bau: Anklage wegen Totschlag

Von
Das Landgericht Coburg befasst sich ab 16. Januar mit einem Streit, in dessen Folge ein 55-Jähriger aus Kasendorf starb. Foto: Archiv Foto: red

Vor dem Coburger Landgericht beginnt am Montag, 16. Januar, der Prozess gegen einen Bauarbeiter aus Thüringen. Er ist angeklagt, am 22. Juni einen 55-Jährigen aus Kasendorf auf einer Baustelle in Großheirath bei Coburg mit einer Schaufel erschlagen zu haben. Die Anklage lautet auf Totschlag.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Der Prozess ist auf zwei Verhandlungstage angesetzt. Ein Sachverständiger und neun Zeugen sind dazu geladen. Viele Fragen sind offengeblieben, seit die Tat bekannt geworden ist. Weder zu dem Inhalt des Streits noch zum Motiv des mutmaßlichen Täters haben die Ermittlungsbehörden bislang Angaben gemacht. Licht in das Geschehen muss jetzt der Strafprozess bringen.

In dem Verfahren wird der Angeklagte vom Strafverteidiger Till Wagler aus Kronach vertreten. Wagler hat sich als Verteidiger unter anderem in dem Verfahren um den sogenannten „Bierfestprozess“ gemacht, in dem es um den Tod eines jungen Mannes auf dem Heimweg vom Kulmbacher Bierfest ging. Auch die Mutter der acht toten Babys aus Wallenfels wurde von dem Kronacher Anwalt vertreten. Jetzt bereitet sich Wagler auf das nächste Verfahren vor. Sein Mandant sitzt seit Monaten in Untersuchungshaft. Es ist laut Wagler nicht zu erwarten, dass der Mann vor dem Prozess freikommt. Zum Stand des Verfahrens, vor allem zu den Vorwürfen, die seinem Mandanten zur Last gelegt werden, will sich Wagler derzeit nicht äußern.

So bleibt bislang nur, was über diese Straftat bereits bekannt ist: Der Angeklagte soll den Kasendorfer im Streit so schwer mit einer Schaufel attackiert haben, dass dieser wenige Tage später seinen schweren Verletzungen erlag. Angeblich soll sich der Kasendorfer darüber beklagt haben, dass ein Lastwagen auf eine frisch asphaltierte Fläche gefahren ist.

Der Streit war bereits beigelegt

Der 55-Jährige und der Lastwagenfahrer sollen sich dem Vernehmen nach schon wieder verständigt haben, als ein Dritter, der jetzt Angeklagte, in das Geschehen eingriff. Mit großer Wucht soll der Mann mit der Schaufel auf den Kopf seines Gegenübers eingeschlagen haben. Am 2. Juli, wenige Tage nach der Tat, starb das Opfer in einer Spezialklinik. Der mutmaßliche Täter sitzt seit dem 19. Juli in Untersuchungshaft. Sollte der Thüringer verurteilt werden, droht ihm eine Freiheitsstrafe nicht unter fünf Jahren.

Autor

Bilder