Appelle reichten nicht Söder verteidigt Bayerns Maßnahmen in der Corona-Krise

Foto: Peter Kneffel/dpa/Archiv Quelle: Unbekannt

MÜNCHEN. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat die strengen Auflagen für Bayerns Bürger in der Corona-Krise erneut verteidigt.

 
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Um die Ausbreitung des neuen Coronavirus einzudämmen, gelten seit dem 21. März Ausgangsbeschränkungen für die 13 Millionen Einwohner in Bayern. Derlei sei nötig gewesen, «weil zu spüren war, dass Appelle allein nicht reichen. Viele haben sich vorbildlich verhalten, andere haben es ignoriert oder nicht ernst genommen», sagte er dem Magazin «Spiegel». «Ich kann auch verstehen, dass man sein gewohntes Leben gerne weiterführt. Alle Experten haben uns aber zu zügigem Handeln geraten.»

Das Verlassen der Wohnung ist - zunächst befristet bis einschließlich 3. April - nur noch aus triftigen Gründen erlaubt. Dazu zählen etwa der Weg zur Arbeit, notwendige Einkäufe, Arztbesuche, aber ausdrücklich auch «Sport und Bewegung an der frischen Luft» - das aber nur alleine oder mit den Menschen, mit denen man in einer Wohnung zusammenlebt. Wer die Regeln nicht einhält - etwa den Mindestabstand von 1,5 Metern - muss mit einem Bußgeld ab 150 Euro rechnen.

Später hatten sich der Bund und die Länder auf ein bundesweites Kontaktverbot verständigt. Der bayerische Weg hatte unter den Ministerpräsidenten für Verstimmungen gesorgt.

«Wenn Sie dann zum Ergebnis kommen, dass bestimmte Maßnahmen ohnehin sein müssen, stellt sich die Frage, warum man dann noch drei bis fünf Tage warten soll», sagte Söder. «Jeder Tag bedeutet eine erhöhte Infektionsgefahr, die Leben kosten kann.»

Zum Thema Exitstrategie - also der Lockerung oder Abschaffung der Auflagen - sagte der CSU-Politiker: «Aber wann und in welcher Form wir wieder zur Normalität zurückkehren, hängt davon ab, wie sich die Zahlen der Infektionen und Todesfälle entwickeln. Aus heutiger Sicht kann es keine vorschnelle Entwarnung geben. Die Lage bleibt sehr ernst. Im Moment steigen die Zahlen noch steil an.»

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