Das Rabbinerhaus wird laut einer Sprecherin der Stadt nicht von der jüdischen Gemeinde genutzt. Es steht - baulich nicht davon getrennt - unmittelbar neben dem Synagogengebäude. Im Rabbinerhaus sind laut der Stadt das Salomon Ludwig Steinheim-Institut für deutsch-jüdische Geschichte mit Archiv und Bibliothek sowie Räume der Universität Duisburg-Essen untergebracht. Das Salomon Ludwig Steinheim-Institut erforscht Geschichte und Kultur der Juden im deutschen Sprachraum.
OB Thomas Kufen äußert sich auf Facebook
Die Alte Synagoge ist heute das Haus jüdischer Kultur Essen, ein Kulturinstitut der Stadt. Gotteshaus der jüdischen Gemeinde der Stadt ist die neue Synagoge etwas außerhalb des Zentrums. In der Alten Synagoge gibt es laut einer Stadtsprecherin Ausstellungen und Veranstaltungen zur jüdischen Geschichte. Zu besonderen Anlässen komme dort auch die Kultusgemeinde zusammen, etwa zum Gedenken an die Pogromnacht vom 9. November 1938. Damals wurden die Alte Synagoge und das Rabbinerhaus angezündet und im Innenbereich zerstört. Die Polizei ist wegen einer abstrakten Gefahr während der Öffnungszeiten der Alten Synagoge stets vor Ort - wie bei Objekten mit jüdischem Bezug üblich.
Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen (CDU) äußerte sich auf Facebook: „Diese Nachricht bestürzt mich sehr!“ Der Grünen-Bundestagsabgeordnete für Essen, Kai Gehring, teilte mit: „Der widerwärtige Anschlag muss schnellstmöglich und lückenlos aufgeklärt werden.“ Es brauche kontinuierlichen Schutz jüdischer Einrichtungen und eine konsequente, breite - zivilgesellschaftliche wie politische - Bekämpfung des Antisemitismus. NRW-Integrationsministerin Josefine Paul (Grüne) schrieb bei Twitter, die Tat führe vor Augen, „dass wir im Schutz jüdischen Lebens und beim Eintreten gegen Antisemitismus nicht nachlassen dürfen.“