IS-Kämpfer vor dem Anschlag festgenommen
Der Zeitung „Hürriyet“ zufolge waren am Silvestertag acht Kämpfer der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Ankara festgenommen worden, die einen Anschlag in der Nacht geplant haben sollen. Türkische Truppen sind derzeit in Nordsyrien in heftige Gefechte mit dem IS verwickelt. Nach dem türkischen Einmarsch im August hatte IS-Anführer Abu Bakr al-Bagdadi im November zu Anschlägen in der Türkei aufgerufen.
Erhöhte Sicherheitsmaßnahmen vor Silvester
Zum Schutz vor Anschlägen waren in der Silvesternacht türkischen Medienberichten zufolge 17 000 Polizisten in Istanbul im Einsatz. An der zentralen Ausgehmeile Istiklal Caddesi kontrollierten Sicherheitskräfte die Zugänge und durchsuchten Taschen.
Die deutsche Botschaft hatte in einer Mitteilung an Deutsche angesichts der Terrorgefahr mitgeteilt: „Die Teilnahme an öffentlichen Veranstaltungen und Festlichkeiten an Silvester und Neujahr sollte verantwortungsvoll geprüft werden.“
Merkel: „Menschenverachtend und hinterhältig“
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat das Attentat von Istanbul als „menschenverachtenden und hinterhältigen Anschlag“ verurteilt. „Ich verurteile diesen Anschlag und übermittele Ihnen mein Beileid“, schrieb die Kanzlerin nach Angaben des stellvertretenden Regierungssprechers Georg Streiter am Sonntag an den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. Ihre Gedanken seien „bei den Opfern, Ihren Familien und Freunden“.
Auch Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) zeigte sich erschüttert von dem Anschlag. „Wieder sind in der Türkei unschuldige, junge Menschen Opfer eines grausamen und feigen Anschlags geworden, die einfach nur wie Millionen andere überall auf der Welt zum Jahreswechsel eine gute und unbeschwerte Zeit miteinander verbringen wollten“, erklärte der Außenminister. „Wir verurteilen die Tat und jede Form des Terrorismus in aller Schärfe.“
dpa/AFP