Anschauen: Die Bremer Stadtmusikanten

Von Ulrike Sommerer
Er war Italiens beste Schnüffelnase. Jetzt ist er alt. Niemand will ihn haben. Wie gut, dass er Freunde findet. Das Stück über die Bremer Stadtmusikanten ist zur Zeit an der Studiobühne zu sehen. Es ist auch eine Geschichte von Freundschaft und Respekt. Foto: Heike Betz Foto: red

Märchen sind immer schön. Im Herbst und so um Weihnachten herum, aber ganz besonders. Deshalb zeigt die Studiobühne euch Kindern auch wieder ein Märchen. Es heißt „Die Bremer Stadtmusikanten“ und ist von den Brüdern Grimm. Es erzählt von vier Tieren. Sie sind alt und schwach geworden. Niemand will sie haben. Das klingt richtig traurig. Doch in der Studiobühne wird daraus ein herrlicher Spaß. Wie sie das schaffen? Hier sind die Zutaten für eine knappe Stunde Theaterspaß.

 
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Die Geschichte: Sie wird schnell erzählt. Das hat sich Michal Sykora überlegt. Er ist der Regisseur des Stücks. Das heißt, er hat bei den Proben den Schauspielern gesagt, wie sie spielen sollen. Sykora hat das richtig gut gemacht. Denn es wird keine Sekunde langweilig. Ihr seht auch etwas über das frühere Leben dieser Tiere, die Stadtmusikanten werden wollen.
Das könnt ihr entdecken: Wenn sich die Tiere vor dem Tierfänger verstecken, erschrecken sie vor sich selbst.

Das Bühnenbild: So viel ist gar nicht zu sehen. Blätterwald. Räuberhütte, Bretterwände. Ausgedacht hat sich das alles Jens Hübner. Er hat das aber nicht nur alles auf die Bühne gestellt, sondern mit Rollen versehen. So lässt sich alles schnell verwandeln und umschieben. Das macht es sehr abwechslungsreich und einfallsreich.
Das könnt ihr entdecken: Eine Hand, die aus Blättern ragt.

Es gibt auch Musik: Klar, es geht ja schließlich auch um Stadtmusikanten. Und die machen, klar, die Musik selbst.
Das könnt ihr entdecken: Ein Sousafon. Das ist so etwas ähnliches wie eine Tuba.

Die Kostüme: Die Tiere sehen aus, wie Tiere! Der Hahn hat einen glitzernd roten Hut auf dem Kopf, verliert Federn. Der Hund hat Schlappohren, die Katze ein Fell. Die Kostüme hat Heike Betz entworfen.
Das könnt ihr entdecken: Einer der Tiere sieht aus wie Dr. Watson, der Helfer eines berühmten Detektivs.

Und was ist das wichtigste am Theater? Die Schauspieler! Genau. Und die passen bei den Stadtmusikanten so grandios in ihre Rolle, das man gar nicht sagen kann, wer denn jetzt am besten war. Der Hahn: Er ist so ein Gockel, stolziert herum, plustert sich auf. Die Katze: Eitel und eigen, sie schleicht über die Bühne, faucht und keift, obwohl ihr die Zähne schon ausfallen. Der Esel: Stark und gemütlich, ein bisschen stur. Der Hund: Eine Schnüffelnase, ein Wichtigtuer. Die Schauspieler benehmen und bewegen sich tatsächlich so, als ob sie Tiere wären.
Das könnt ihr entdecken: Der Hund spricht mit italienischem, die Katze mit russischem, der Hahn mit spanischem Akzent.

Und was ist mit Bremen? Dort wollen die vier Tiere eigentlich hin, weil es besser sei als Hof oder Kulmbach. Sie kommen aber nie dort an. Ist vielleicht auch besser so. Sie hätten nämlich den Weg gar nicht gewusst.

Nächste Vorstellungen: 20. November, 4., 11., 18., 26. Dezember, jeweils 15 Uhr. Das Stück ist für Kinder ab vier Jahren geeignet.

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