Ansbach zu stark für N. H. Young Volleys

Von Jürgen Schott

Der Spitzenreiter war stark, zu stark. Die N.H. Young Volleys zeigten eine gute Leistung, mussten in ihrem Heimspiel der Regionalliga Südost vor 150 Zuschauern in Neudrossenfeld aber die Überlegenheit des TSV Ansbach anerkennen. Vierte Niederlage im sechsten Spiel.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

"Wir haben gut gespielt, vielleicht das beste Match der Saison gezeigt, ich bin total zufrieden; ein Sieg aber war heute nicht drin", sagte Trainer Marc d'Andrea zum 0:3 (20:25, 20:25, 17:25) seiner Mannschaft nach rund 65 Minuten Netto-Spielzeit. Das Team aus Mittelfranken um Ex-Nationalspielerin Cornelia Eichler feierte den siebten Erfolg in der siebten Partie.

"Einfach war es nicht, wir mussten hart kämpfen, so dass es aus meiner Sicht wohl unser bestes Match in dieser Runde war", äußerte Eichler. "Na ja, bei unserem 3:2 in Dingolfing war die Conny auch nicht dabei, da waren wir vielleicht noch stärker", reagierte TSV-Coach Wolfgang Hüttinger schmunzelnd, "aber eines unserer besten Spiele war es schon."

Durchgehend auf hohem Niveau

Der Unterschied: Nach einem hochklassigen Start von beiden spielten die Ansbacherinnen fast durchgehend auf diesem Niveau, stark vor allem in Block und Angriff. "Die prügeln ihre Schläge brutal durch und stehen defensiv sehr gut", sagte d'Andrea. Die Truppe aus Hollfeld - dort findet am kommenden Sonntag (27. November, 15 Uhr) das wichtige Heimspiel gegen den TV Erlangen statt - und Neudrossenfeld  war indes "in ein zwei Phasen sehr unkonzentriert" (d'Andrea), so dass jeweils der Anschluss verloren ging.

Der Beweis in Zahlen: Im ersten Satz führten die Gastgeberinnen mit 6:4, ehe aus dem 11:11 ein 14:18 wurde. In den  zweiten Durchgang starteten die Young Volleys schlecht - 1:7. Das war nicht mehr aufzuholen, auch wenn beim 11:15 und bei drei eigenen Punkten in Folge zum 19:23 noch einmal Hoffnung aufkam. Im letzten Satz schließlich hatte d'Andreas Mannschaft ihre schwächeren Momente, als aus dem 3:5 ein Rückstand von 5:15 wurde.

Zum Schluss stark aufgeholt

"Da hat der Gegner vielleicht etwas zu früh resigniert", meinte Hüttinger, der dazu auch ein wenig beitrug, indem er als Zeichen der Stärke zeitweilig  bis zu drei Stammspielerinnen vom Feld nahm. Das hätte sich beinahe gerächt, denn zum Schluss holten die Oberfränkinnen vom 5:15 auf 15:20 auf. Und Kapitän Kerstin Klein sowie die starke Zuspielerin Steffi Choc kehrten beim TSV zurück, um den glatten Erfolg zu sichern.

Überhaupt wurde deutlich, dass Ansbach neben der mit einem perfekten Timing agierenden Cornelia Eichler weitere herausragende Spielerinnen besitzt, so etwa Angreiferin Sophia Botsch. "Sie trainiert wegen ihres Studiums unter der Woche beim Bundesliga-Zweiten  MTV Stuttgart mit und profitiert sehr davon",  erzählte Trainer Hüttinger.

Sophie Mayer punktet oft

Bei den Young Volleys lief es über die Mitte sehr gut, wo Sophie Mayer häufig punktete, im ersten Satz zum 13:15 sogar respektlos Star Eichler "abschoss".  Auch über Sandra Ullrich freute sich Trainer d'Andrea: "Sie spielt erst zweieinhalb Jahre, steht den anderen aber in nichts nach."

Dass vom Team nicht alle Aufschläge kamen - vier Fehler schon im ersten Satz bis zum 14:16 -, war ein Faktor für die Niederlage. "Aber du musst beim Service Risiko gehen", sagte Ansbachs Coach, "mit Sicherheitsangaben bringst du in dieser Liga keinen in Gefahr."

"Heiß auf Bamberg"

"Ein bisschen enger hatte ich mir das Spiel schon vorgestellt. Aber nach dem ersten Satz haben wir  zu viele Fehler gemacht", räumte Young-Volleys-Angreiferin Nora Anders ein. Jetzt geht es mit Erlangen, den ballarinas aus Bamberg und dem SV Esting gegen drei Gegner, die nicht übermächtig sind. Anders: "Ganz heiß sind wir darauf, Bamberg zu schlagen."