Anne Haug nach dem Schwimmen chancenlos

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Schon der Anfang vom Ende: Anne Haug (ganz links) fiel beim Schwimmen so weit zurück, dass sie in ihren stärkeren Disziplinen keine Chance mehr auf eine gute Platzierung hatte. Foto: dpa Foto: red

Eine herbe Enttäuschung erlebte Anne Haug beim olympischen Triathlon in Rio de Janeiro, für den sie sich so viel vorgenommen hatte. Die 33-jährige Bayreutherin, die 2012 in London noch Olympia-Elfte geworden war, konnte nicht einmal in der vorderen Hälfte des Feldes mitmischen und belegte den 36. Platz.

 
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Die Chancen auf eine Spitzenplatzierung waren für Anne Haug wieder einmal schon nach dem Schwimmen über 1,5 Kilometer im Meer an der Copacabana so gut wie dahin. Bei der Zeitnahme am Ende der Wechselzone lag sie in 22:08 Minuten an viertletzter Stelle unter den 55 Starterinnen und hatte bereits einen Rückstand von 2:12 Minuten zu den Führenden.

Damit waren die Voraussetzungen für die 40 Kilometer auf dem Rad denkbar ungünstig. An der Spitze hatten sich schnell alle Favoritinnen in einer Gruppe mit 18 Athletinnen zusammengefunden, während Anne Haug am Ende des Feldes kaum Unterstützung fand, um ihre Qualitäten in dieser Disziplin auf der anspruchsvollen Strecke zur Geltung zu bringen. So waren die Zwischenergebnisse recht deprimierend. Der Rückstand zur Spitze wuchs für ihre kleine Gruppe mit zunächst nur drei Mitstreiterinnen stetig über 2:40 Minuten am Ende der ersten von acht 5-km-Runden auf genau vier Minuten nach der vierten und schließlich fünfeinhalb Minuten vor dem Wechsel zum Laufen.

Einziges realistisches Ziel der Bayreutherin für den 10-km-Lauf blieb es somit, von Platz 45 aus noch möglichst viele Konkurrentinnen aus der zweiten Radgruppe mit Teamkollegin Laura Lindemann (Potsdam) einzuholen, die bis zu Platz 19 nach vorn reichte und 2:16 Minuten früher zum zweiten Wechsel gekommen war. Doch auch das gelang nur in bescheidenem Rahmen. Zwei Plätze machte Anne Haug in jeder Runde gut, und im Ziel hatte sie an 36. Stelle einen Rückstand von 6:40 Minuten zur Siegerin. Das reichte nicht einmal zur besten deutschen Platzierung, denn Laura Lindemann, die sich in der zweiten Radgruppe gehalten hatte, rettete als schwächere Läuferin noch einen Vorsprung von 1:04 Minuten gegenüber der Bayreutherin ins Ziel. In 2:01:52 Stunden kam die junge Potsdamerin auf Rang 28.

Weltmeisterin vor Titelverteidigerin

Im Kampf um die Medaillen gab es einen Favoritensieg. Weltmeisterin Gwen Jorgensen (USA) setzte sich auf der letzten Laufrunde von Titelverteidigerin Nicola Spirig (Schweiz) ab und kam nach 1:56:16 Stunden mit einem Vorsprung von 40 Sekunden ins Ziel. Den britischen Zweikampf um die Bronzemedaille entschied im Endspurt Vicky Holland in 1:57:01 um drei Sekunden vor Non Stanford für sich.

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