Staatsanwalt Bernhard Böxler warf einem 34-jährigen Industriemechaniker aus Bamberg massive Verfehlungen vor. Er soll im Mai 2014 in einem Bordell in Bayreuth eine junge Prostituierte aus Rumänien aufgefordert haben, ihm 250 Euro zurückzuzahlen. Doch die Frau weigerte sich. Daraufhin entriss der Mann der Frau ihr 450 Euro teures Handy "unter Einsatz nicht unerheblicher körperlicher Kraft", wie es Böxler formulierte. Die Frau habe Kratzer am Hals, am Handrücken und am Handgelenk sowie Schmerzen erlitten. In einem zweiten Fall eine Woche später kam es in einem Bordell in Erlangen zu einer weiteren Auseinandersetzung zwischen dem Mann und einer anderen Prostituierten. Er wollte Sex, doch die Frau weigerte sich. Er verlangte sein Geld zurück, die Frau sagte erneut Nein. Daraufhin habe er ihr das Handy im Wert von 350 Euro abgenommen, die Frau heftig an den Haaren gezogen und Schmerzen verursacht, hieß es in der Anklageschrift. Der Staatsanwalt warf dem Mann neben Raub und Körperverletzung auch noch den Besitz von 1,4 Gramm Marihuana vor. Er war kein unbeschriebenes Blatt: Im Bundeszentralregister, das sämtliche Vorstrafen auflistet, gab es sechs Einträge, der letzte vor zehn Jahren.